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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71932

Strategische Erhaltungsplanung in Kommunen

Autoren B. Best
M. Stöckner
Sachgebiete 12.0 Allgemeines, Management

Straße und Autobahn 68 (2017) Nr. 5, S. 357-365, 11 B, 13 Q

Die Methoden der systematischen Straßenerhaltung für kommunale Netze haben sich in den letzten Jahren stetig entwickelt. So wurde das Technische Regelwerk überarbeitet und ergänzt, sodass von einigen Teilen, zum Beispiel den E EMI und den Arbeitspapieren zur systematischen Straßenerhaltung, AP 9, Reihe K, "Kommunale Belange", bereits eine zweite Ausgabe veröffentlicht wurde. Wesentliche Ergänzungen bestehen mit der Beschreibung der Zustandsbewertung bei messtechnischer Zustandserfassung (Abschnitt 3.1) sowie den "Grundlagen des Erhaltungsmanagements" (Abschnitt 4.1). Gerade im AP 4.1 wurde erstmals der Ansatz eines strategischen Erhaltungsmanagements auf kommunaler Ebene beschrieben. Diese Vorgehensweisen werden bereits mit Erfolg in der Praxis angewandt, haben jedoch methodisch Ergänzungs- und Verbesserungsbedarf. Anhand von Beispielen kann daher die derzeitige Funktionsweise eines strategischen Erhaltungsmanagements für kommunale Straßen aufgezeigt werden, vor allem, wenn es um netzweite Betrachtungen beispielsweise für Finanzbedarfsprognosen geht. Dabei besteht die ingenieurtechnische Aufgabenstellung aber stets in einer sachgerechten Analyse und Interpretation der Ergebnisse. Dies wird am Beispiel der möglichen Bewertung und Einbindung der Substanz der Straßenbefestigung aufgezeigt. Trotz aller Weiterentwicklungen fehlen zu bestimmten Bereichen und Themen nach wie vor fundierte Forschungsergebnisse, um die angewandten Rechenmodelle verlässlicher zu gestalten. Dabei sind unter anderem die Modelle zur Zustandsprognose, zur Abschnittsbildung oder zur Beschreibung der Wirkung von Erhaltungsmaßnahmen zu sehen. Ein weiteres Feld mit erheblichem Potenzial wird in der Anwendung von Kennzahlenmodellen oder auch Key Performance lndicators gesehen, um die spätere Entscheidungsfindung zum Einleiten von Maßnahmen sachgerechter als bisher zu gestalten. Insgesamt waren die bisherigen Entwicklungen erfolgreich und unterstützen die kommunale Erhaltungsplanung, allerdings sind verschiedene Themenbereiche noch offen, um eine höhere Praxisrelevanz zu erzielen.