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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72122

Ein Verfahren zur Prognose verkehrsabhängiger Schaltzeiten von Lichtsignalanlagen

Autoren T. Weisheit
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme

Kassel: Kassel University Press, 2017, 161 S., XLII, zahlr. B, T, Q, Anhang (Schriftenreihe Verkehr H. 27). - ISBN 978-3-7376-0308-9

An signalisierten Knotenpunkten besteht ein nicht unerhebliches Einsparpotenzial von Emissionen durch eine energieeffiziente und verbrauchsoptimierte Zufahrt auf die Haltelinie. Durch eine Infrastruktur-Fahrzeug-Kommunikation (I2C) kann dem Fahrer beispielsweise eine Geschwindigkeitsempfehlung für das Erreichen der stromabwärtigen Lichtsignalanlage (LSA) bei Grün zur Verfügung gestellt werden. Fahrzeugseitige Assistenzsysteme benötigen für die Generierung derartiger situationsabhängiger Handlungsempfehlungen genaue Informationen über bevorstehende Signalbildwechsel der LSA. Da moderne Anlagen ihre Schaltzeitpunkte an den aktuellen Verkehrsablauf anpassen, ist eine Prognose der bevorstehenden Schaltzeiten erforderlich. Kern der Forschungsarbeit war daher die Entwicklung und Erörterung eines neuen geeigneten Prognoseverfahrens sowie die Bewertung der Prognoseergebnisse. Im Hinblick auf eine kostengünstige und flächendeckende Einführung von I2C-basierten Fahrerinformationssystemen ist ein zentralenseitiger Prognoseansatz zielführend. Daraus resultiert die Anforderung nach einer einfachen Übertragbarkeit des Verfahrens auf vollkommen unterschiedliche LSA, wodurch wiederum verschiedene Einflussfaktoren mit direkter Auswirkung auf den Prognoseerfolg hervorgehen. Maßgebend sind hierbei die Komplexität der zugrundeliegenden Signalsteuerung, der applikationsspezifische Prognosehorizont sowie systemtechnisch bedingte Latenzzeiten. Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Prognosegüte mit zunehmender Komplexität der Signalsteuerung abnimmt. Jedoch lassen sich selbst für sehr komplexe Signalsteuerungen verwertbare Schaltzeitprognosen erzielen. Da sich Fehlprognosen grundsätzlich nicht ausschließen lassen, ist die Aufbereitung der Prognoseergebnisse zu einer Grünwahrscheinlichkeitsverteilung erforderlich.