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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72133

Vergleichsuntersuchungen an Bitumen- und Asphaltproben unter Berücksichtigung der "neuen" Prüfverfahren DSR und BBR für Bitumen

Autoren H. Schmidt
E. Rudi
R. Cetinkaya
Sachgebiete 9.0 Allgemeines, Prüfverfahren, Probenahme, Güteüberwachung
9.1 Bitumen, Asphalt

Straße und Autobahn 68 (2017) Nr. 7, S. 532-550, 24 B, 2 T, 18 Q

Um die Quaität der eigenen Labortätigkeiten zu überprüfen, hat die Basalt-Actien-Gesellschaft (BAG) in den Jahren 2015/2016 eine Vergleichsuntersuchung initiiert. Hierfür wurden nicht nur die Labore der eigenen Asphaltmischwerke, sondern auch Laboratorien von Bindemittelherstellen, anerkannten RAP-Stra-Prüfstellen sowie Hochschulinstitute einbezogen, soweit diese sich bereit erklärten, mitzuwirken. Ein Ziel war es, die Vergleichbarkeit der "neuen" Prüfverfahren Dynamisches Scherrheometer (DSR) und Biegebalkenrheometer (BBR) an zwei Bindemitteln zu überprüfen. Da von den Teilnehmern auch die Hersteller der jeweilig verwendeten Prüfgeräte abgefragt wurden, konnte aus den Prüfergebnissen auch ein möglicher Einfluss der Gerätehersteller untersucht werden. Darüber hinaus wurden auch die gängigen Prüfverfahren Nadelpenetration und Erweichungspunkt Ring und Kugel einbezogen und ihre Vergleichbarkeit untersucht. Neben den Bitumenprüfungen wurden auch Untersuchungsmethoden am Asphalt überprüft. Hier sollten die Laboratorien jeweils an einer repräsentativen Asphaltmischgutprobe eines AC 8 D S die drei Kennwerte Rohdichte, Raumdichte sowie den Hohlraumgehalt ermitteln. Für die mittels DSR ermittelten Kennwerte wurden insgesamt große Streuungen festgestellt, wobei diese beim polymermodifizierten Bitumen größer ausfielen als beim Straßenbaubitumen. Außerdem traten beim Komplexen Schermodul größere Streuungen als beim Phasenwinkel auf. Bei den Kennwerten zum BBR hingegen wurde beobachtet, dass der Streubereich mit sinkender Prüftemperatur zunimmt. Hier konnte zudem festgehalten werden, dass erkennbare Unterschiede in den Prüfergebnissen differenziert nach Prüfgerätehersteller existieren. Bei den Ergebnissen der herkömmlichen Bitumenprüfverfahren konnten unterschiedlich große Streuungen erkannt werden. Während beispielsweise beim Erweichungspunkt Ring und Kugel für das Straßenbaubitumen eine gute Übereinstimmung der Ergebnisse festgestellt wurde, konnte hingegen für das polymermodifizierte Bitumen ein großer Streubereich detektiert werden. Bei der Auswertung der Asphaltuntersuchungen wurden bei der Roh- und Raumdichte Abweichungen erkannt. Somit konnten bei dem daraus errechneten Hohlraumgehalt starke Unterschiede zwischen den Prüfergebnissen festgestellt werden, die in dem aufgetreten Ausmaß nicht erwartet wurden. Solche Spannweiten können in der Praxis große Auswirkungen haben, da der Hohlraumgehalt ein maßgeblicher Kennwert zur Beurteilung von Asphaltschichten ist.