Dieser Download ist nicht möglich!
DOK Straße
Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 72477

Zur Logik der Unfallprävention im Straßenverkehr

Autoren R.D. Huguenin
U. Ewert
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Zeitschrift für Verkehrssicherheit 63 (2017) Nr. 4, S. 145-166, 5 B, 14 T, zahlr. Q

Zur wirksamen Unfallprävention im Straßenverkehr gehören konzeptionelle und strategische Ansätze sowie evidenzbasierte Grundlagen. Ausgehend von der Zielformulierung ist eine Beeinflussungsstrategie zu erarbeiten: Diese kann sich direkt (Beeinflussung) oder indirekt (ergonomisch) auf das Verhalten auswirken. Die Umsetzung der Strategie erfolgt zunächst aufgrund der Berechnung von Unfallschwerpunkten, die nicht allein anhand der absoluten Zahlen von getöteten oder verletzten Verkehrsteilnehmern bestimmt werden. Weitere Kriterien wie "verlorene", "qualitätskorrigierte" oder "behinderungsbereinigte" Lebensjahre können verwendet werden, um Unfallgeschehen und -folgen präziser abzubilden. Je nach Fragestellung sind auch spezifische Expositionsdaten heranzuziehen. Zusätzliche wichtige Schritte hin zur Intervention sind die Erkennung von Ursachen sowie die Maßnahmenanalyse. Dies erlaubt, Entscheide zu treffen, etwa ob Verhaltens- oder Verhältnisprävention anzuwenden ist. In der Folge sind mögliche Präventionsinstrumente zu prüfen, zu evaluieren und zu gewichten. Dazu dient eine Reihe von Kriterien. Im Zentrum des Ablaufs steht die Suche nach adäquaten und wirtschaftlich vertretbaren Präventionsmaßnahmen. Wirtschaftlich bedeutet in diesem Zusammenhang, bei limitierten finanziellen Mitteln jene Intervention auszuwählen, die bei gleichem erwarteten Nutzen weniger Kosten verursacht. Vor der allfälligen Implementierung von Präventionsmaßnahmen sind auch Grenzen zu kennen und allenfalls zu berücksichtigen: Besteht Akzeptanz in der Bevölkerung? Ist ein genügender Beachtungsgrad vorhanden? Sind Hindernisse bei der Realisierung zu erwarten? Wenn diese Schritte seriös begangen werden, lässt sich das Rettungspotenzial abschätzen und somit Unfallverhütung kosteneffizient betreiben.