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Detailergebnis zu DOK-Nr. 72747

Einsatz von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen - Anspruch und Wirklichkeit

Autoren T. Merkel
Sachgebiete 9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Gesteinstagung 2017 - Vorträge der Tagung der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen", 22./23. November 2017, Aschaffenburg. Köln: FGSV Verlag, 2017, USB-Stick (Schriftenreihe der Arbeitsgruppe "Gesteinskörnungen, Ungebundene Bauweisen" (FGSV, Köln) H. 12) (FGSV M 12) 9 S., 5 B, 16 Q

Der Wohlstand des Wirtschaftsstandorts Deutschland resultiert nicht zuletzt aus seiner starken industriellen Basis. Dabei ist es in Deutschland immer wieder gelungen, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte ins Gleichgewicht zu bringen. In diesem Zusammenhang steht auch das Bauwesen und angesichts der im Straßenbau bewegten Stoffströme - insbesondere der Straßenbau vor großen und komplexen Herausforderungen. Allerdings erfordert die Beantwortung der drängenden Fragen im Themenkomplex von Umweltschutz und Nachhaltigkeit einen integrierten Ansatz, welcher die Überbetonung einzelner Aspekte ausschließen muss: Durch überzogene Anforderungen im Boden- und Gewässerschutz ohne eine ganzheitliche Bilanzierung der Auswirkungen auf alle Ressourcen würde die Kreislaufwirtschaft massiv beeinträchtigt. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, die in Deutschland verfügbaren industriellen Nebenprodukte und RC-Baustoffe möglichst vollständig und dabei so hochwertig wie möglich zu verwenden. Die dadurch mögliche Substitution natürlicher Gesteinskörnungen und Baustoffgemische dient als Instrument zur Förderung des Umweltschutzes und der Ressourcenschonung. Trotzdem sind in der alltäglichen Vergabepraxis noch immer Ressentiments zu finden, die unterschiedliche Gründe haben. Umweltschutzbezogene vergaberechtliche Vorschriften ändern daran nichts: Das Vergaberecht begründet für die öffentlichen Auftraggeber keine verbindlichen Pflichten. Insbesondere werden keine Rechte oder Ansprüche von Bietern begründet. Dadurch weist die abfall- und vergaberechtliche Rechtslage eine Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit auf. Damit stellt sich letztlich die Frage, wie diese Situation verbessert werden kann, um die politischen Aussagen auch in die Vergabepraxis umzusetzen. Da die Forderung nach vermehrtem Einsatz alternativer Baustoffe im Abfallrecht bereits verankert ist, bleibt wahrscheinlich nur eine Modifizierung des Vergaberechts, um den Ressourcenschutz zu optimieren.