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DOK Straße
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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73231

Maßnahmen zur Reduzierung von Unfällen mit Straßenbahnen

Autoren J.E. Bakaba
A. Grießbach
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Straßenverkehrstechnik 62 (2018) Nr. 5, S. 327-337, 11 B, 3 T, 16 Q

Die durchgeführte bundesweite Analyse über circa 4 100 Straßenbahnunfälle mit Personenschaden im Zeitraum 2009 bis 2011 zeigt, dass sich circa 86 % dieser Unfälle im Knotenpunkt oder in seinem direkten Einflussbereich ereignen. Dabei stellen Fußgänger (75 %) und Radfahrer (16 %) die höchsten Anteile der Getöteten bei Straßenbahnunfällen dar. Fußgänger und Pkw-Insassen werden überproportional schwer verletzt, circa die Hälfte der Leichtverletzten sind Straßenbahninsassen. Die Studie weist für Straßenbahnunfälle eine deutlich höhere Unfallschwere auf als für Unfälle mit Personenkraftwagen (Pkw) und Bussen. Straßenbahnen sind im Hinblick auf die Getöteten als unsicheres Verkehrsmittel einzustufen. Bezogen auf die Fahrleistung werden bei Straßenbahnunfällen mehr Personen getötet als bei Pkw und Bussen und in Bezug auf die Beförderungsleistung ähnlich viele wie bei Pkw-Unfällen. Für nur circa 15 % der analysierten Unfälle trägt die Straßenbahn die Hauptschuld. Insgesamt wird ca. die Hälfte der Unfälle mit Straßenbahnbeteiligung von Pkw-Fahrern verursacht, überwiegend in Knotenpunkten. Fußgänger verursachen circa jeden fünften Straßenbahnunfall mit Personenschaden, vor allem in Haltestellen und auf der freien Strecke. Am sichersten sind Straßenbahnen, wenn die Gleise in Seitenlage oder auf einem unabhängigen Bahnkörper geführt werden. Dabei ist vor allem auf ausreichend sichere Überquerungsstellen für Fußgänger zu achten. Eine Führung der Straßenbahnen auf drei-/vierstreifigen Querschnitten mit besonderem Bahnkörper in Mittellage ist die unsicherste Führungsform. Insbesondere empfiehlt die Studie sichere und ausreichend viele Überquerungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen und geeignete Kampagnen zur Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer zu entwickeln.