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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73236

Wirtschafts- und Standortfaktor Radverkehr: das Fahrrad als Verkehrs- und Produktionsmittel

Autoren M. Hertel
T. Bracher
T. Klein
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.21 Straßengüterverkehr

Lieferkonzepte in Quartieren - die letzte Meile nachhaltig gestalten: Lösungen mit Lastenrädern, Cargo Cruisern und Mikro-Hubs. Berlin: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), 2018 (Difu-Impulse Bd. 3/2018) S. 10-14, 8 Q

Zum Wirtschaftsverkehr gehören die Ortsveränderungsprozesse von Gütern, Personen und Nachrichten, die im Rahmen der Produktion beziehungsweise zur Ver- und Entsorgung von Wirtschaftseinheiten (Industrie, Gewerbe, Handel) stattfinden. Zum Wirtschaftsverkehr gehören zum Beispiel auch der innerbetriebliche Transport, in Hamburg beispielsweise werden Fahrräder im ICE-Betriebswerk Eidelstedt im Rahmen der Wartung von ICEs genutzt sowie Dienstreisen oder Fahrten von einer Einsatzstelle zur nächsten. Im Gegensatz zum Verkehr der privaten Haushalte steht der Wirtschaftsverkehr bislang nicht im Zentrum der Debatte zur Förderung des Radverkehrs. Auch der Wirtschaftsverkehr kann dazu beitragen, dass das Fahrrad seinen Beitrag zu gesamtwirtschaftlichen Zielen im Bereich Klimaschutz und Energie, Umweltschutz, Gesundheit, Demografie und Stadtentwicklung erfüllt. Weil Radfahrende keine Fahrerlaubnis brauchen und gebrauchte Fahrräder wenig kosten, ermöglicht das Radfahren weiten Personenkreisen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Soziale Projekte nutzen deshalb die Möglichkeit Fahrräder aufzubereiten und beispielsweise Geflüchtete mit dem Radfahren vertraut zu machen. Im Bereich der Wirtschaft selbst trägt der Radverkehr zunächst zur Beschäftigung in den Unternehmen der Radverkehrsbranche bei. Mit dem betrieblichen Einsatz von Fahrrädern sparen Unternehmen und die öffentliche Hand Kosten und "Platz", weil die lnfrastrukturkosten und Betriebskosten für den Radverkehr - auf den Personenkilometer umgerechnet - deutlich niedriger sind als für den motorisierten Verkehr und weil die Infrastruktur zum Parken und Fahren viel weniger Platz benötigt. Die Verkehrsforschung diskutiert dies unter dem Begriff "Least Cost Transportation Planning".