Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 73326

Digitale Integration: neue Kooperationen zwischen CarSharing und ÖPNV

Autoren G. Nehrke
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Verkehr und Technik 71 (2018) Nr. 5, S. 151-156, 4 B, 4 Q

Für Carsharing-Anbieter stellen digitale Mobilitätsplattformen interessante neue Vermarktungsmöglichkeiten dar. Es ergeben sich jedoch auch neue strategische Herausforderungen, die vor allem bei der Expansionsstrategie und beim Marketing neue Herangehensweisen nötig machen. So ist beispielsweise eine breite Netzabdeckung vor Ort wichtig, weil sie eine bessere Verhandlungsposition gegenüber den Betreibern digitaler Mobilitätsplattformen bedeutet. Dass sich der Vertriebserfolg der existierenden Mobilitätsplattformen bei neuen Zielgruppen bisher in Grenzen hält, könnte mit der ÖPNV-zentrierten Herangehensweise zu tun haben. Gerade die autobesitzenden Haushalte benötigten eine Garantie, dass im Zweifel immer ein Auto verfügbar ist. Nur dann sind sie überhaupt bereit, sich auf eine weitgehend ÖPNV-gestützte Mobilität ohne eigens, privates Auto einzulassen. Diese Überlegung legt den Verdacht nahe, dass viele bisherige MaaS-Plattformen (Mobility as a Service) sich zu sehr als ÖPNV-Plattformen vermarkten und sich dadurch nicht genug an ÖPNV-fernere Zielgruppen wenden. Schließlich ist auch die Zusammenarbeit der Akteure häufig im Detail noch ungeklärt. Hier wird es darauf ankommen, dass die sehr unterschiedlichen Geschäftsmodelle von ÖPNV und CarSharing wechselseitig verstanden und respektiert werden. Auch könnte es nützlich sein, bei anderen Branchen Anregungen für Organisations-übergreifende Prozesse zu suchen, etwa bei den Category-Management-Konzepten des Einzelhandels.