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Detailergebnis zu DOK-Nr. 73682

Einfluss ausgewählter WMA-Additive auf das viskoelastische Verhalten von Asphalt (Orig. engl.: Influence of selected WMA additives on viscoelastic behaviour of asphalt mixes and pavements)

Autoren J. Judycki
M. Stienss
L. Mejlun
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

International Journal of Pavement Engineering 19 (2018) Nr. 8, S. 713-724, 12 B, 6 T, zahlr. Q

In Polen werden Additive zur Herstellung von "Warmmischasphalt" (WMA) mit dem Ziel eingesetzt, die Produktions-, Verlege- und Verdichtungstemperaturen zu verringern. Der Beitrag präsentiert Ergebnisse umfangreicher Untersuchungen zum viskoelastischen Verhalten von Asphaltmischgut und Asphaltschichten, die bei hohen Temperaturen hergestellt wurden. Dazu wurden zwei Additive mit mutmaßlich signifikant unterschiedlichen Wirkungen ausgewählt, nämlich ein aliphatisches synthetisches Wachs hergestellt nach der Fischer-Tropsch-Methode (A1) und ein Gemisch ionisch und nicht-ionisch Tensid-basierter Moleküle (A2). Das Produkt A1 wird als ein Additiv beschrieben, welches die Viskosität des Asphalts verändert. Das Produkt A2 soll die Adhäsion, also das Haftverhalten zwischen Gestein und Bitumen an der Fahrbahnoberfläche verbessern. Diese beiden Additive wurden mit Bitumen 50/70 in Zugabemengen von 3 M.-% (A1) beziehungsweise 0,35 M.-% (A2) vermischt. Mit diesen drei Bindemittelvarianten wurden Asphaltbetone AC 13 mit sonst gleicher Zusammensetzung gemischt und mittels Gyrators im Laboratorium Asphalt-Probekörper hergestellt. Die Prüfungen wurden gemäß AASHTO TP 79-10 bei Temperaturen von +4, +20 und +40 °C durchgeführt und die viskoelastischen Eigenschaften gemäß AASHTO PP 91-13 ausgewertet. In der Straßenbefestigung wurden die horizontalen und vertikalen Verschiebungen durch Radüberrollungen mit verschieden Geschwindigkeiten gemessen und mittels spezieller Software ausgewertet. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die beiden überprüften WMA-Additive unterschiedlich auf die viskoelastischen Eigenschaften des Asphalts wirken. Durch den Einsatz des Produkts A1 (FT-Wachs) wird der Widerstand gegenüber Lasteinwirkung bei hoher Temperatur im Vergleich zur Referenz ohne Additiv verbessert. Durch die Verwendung des zweiten Additivs (A2) verringert sich dagegen der Widerstand des Asphalts gegenüber Lasteinwirkung leicht.