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Detailergebnis zu DOK-Nr. 74093

Das System Elektromobilität: eine qualitativ-systematische Analyse der Einflussfaktoren auf die Elektromobilität in der Schweiz

Autoren P. Gunziger
E. Linden
A. Wittmer
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.10 Energieverbrauch

Schweizer Jahrbuch für Verkehr 2018. St. Gallen: Institut für Systemisches Management und Public Governance der Universität St. Gallen, 2018, S. 109-132, 8 B, 10 Q

Die Studie untersucht Faktoren, welche auf das Voranschreiten der Elektromobilität in der Schweiz einen Einfluss nehmen. Dazu wurde untersucht, welche Einflussfaktoren sich in fördernder oder hemmender Hinsicht auf die Elektromobilität in der Schweiz auswirken. Darüber hinaus wurde der Frage nachgegangen, welche Veränderungen in Zukunft noch erfolgen müssen, um die Elektromobilität massentauglich auszugestalten. Hierfür wurde ein systemischer Ansatz nach Ulrich (1970) verfolgt, um die Komplexität und die Interdependenzen innerhalb eines vielschichtigen Konstrukts wie der Elektromobilität ganzheitlich erfassen zu können. Mithilfe des systemischen Managementansatzes "Aviation System" von Wittmer und Sieger (2011) wurde ein provisorisches Framework für die Elektromobilität gebildet, unter dessen Teile die Einflussfaktoren später subsumiert wurden. Zentraler Bestandteil sind die Expertenbefragungen in Form von Experteninterviews und einer Fokusgruppe, die qualitativ ausgewertet und mit der Literatur in Abgleich gebracht wurden. Die Auswertungen zeigen, dass die wichtigsten Einflussfaktoren mit den CO2-Vorschriften und der Ladeinfrastruktur dem "politischen Teilsystem" der Elektromobilität zuzuordnen sind. Des Weiteren sind aus dem ökonomischen Teilsystem das beschränkte Angebot an Elektrofahrzeugen und deren hoher Kaufpreis als prioritäre Einflussfaktoren zu sehen. Außer den CO2-Vorschriften sind die genannten Faktoren zurzeit noch hemmend für die Entwicklung der Elektromobilität, wodurch sich auch die momentan sehr tiefen Marktanteile von Elektrofahrzeugen erklären lassen. Für eine hohe Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen ist ein dichtes Netz an öffentlicher Ladeinfrastruktur, ebenso wie private Lademöglichkeiten essenziell. Weiter unabdingbar für die Massentauglichkeit sind eine breite Fahrzeugpalette an Elektrofahrzeugen, die unterschiedliche Segmente bedienen kann, und eine Senkung der immer noch sehr hohen Verkaufspreise. Des Weiteren muss die Reichweite von Elektrofahrzeugen weiter ansteigen, nicht aber, um einen realen Reichweitenbedarf abzudecken, sondern viel mehr um der psychologischen Reichweitenangst der Konsumenten entgegenzuwirken.