Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 74972

Ein Baustein, um Straßen freizuräumen: Car-Sharing entlastet Bremer Straßenraum um 5.000 PKW

Autoren M. Glotz-Richter
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

mobilogisch! 39 (2018) Nr. 4, S. 44-46, 2 B

Über 600 deutsche Städte und Gemeinden haben stationsgebundenes Carsharing, wo die Autos an einer Station abgeholt werden und dorthin auch wieder zurückgebracht werden. Trotz dieser großen Zahl an Orten gibt es relativ wenig unabhängige Untersuchungen zu den Auswirkungen. Die Stadt Bremen hat im Sommer 2017 die Nutzerinnen und Nutzer der Bremer Carsharing-Anbieter cambio und Move About befragen lassen, um Erkenntnisse zum Verkehrsverhalten, zum Autobesitz oder zum Einkaufsverhalten zu gewinnen. Die Untersuchung wurde vom Berliner Institut "team red", durchgeführt und stellt fest, dass die zum Untersuchungszeitpunkt rund 14 000 Carsharing-Nutzer in Bremen mehr als 5 000 Pkw abgeschafft oder nicht angeschafft haben. Die Studie zeigt, dass je eingesetztem Carsharing-Fahrzeug der Straßenraum um rund 16 Fahrzeuge entlastet wird, was eine deutlich höhere Parkraum-Entlastung bedeutet als beim "free floating" stationsungebundenen Carsharing (wie zum Beispiel von Car2Go, DriveNow angeboten). Rund 32 Prozent der befragten Kunden von cambio und rund 22 Prozent der von Move About geben an, wegen CarSharing ein Fahrzeug in Privatbesitz abgeschafft zu haben. Zudem geben 44 Prozent (cambio) beziehungsweise 26 Prozent (Move About) der Befragten an, wegen Carsharing auf die Anschaffung eines privaten Fahrzeugs verzichtet zu haben. Unter Einbeziehung von Korrekturfaktoren zum Ausgleich von Verzerrungen in den Befragungsdaten ermittelt die Untersuchung einen gesicherten Wert von 16 Fahrzeugen (sieben abgeschaffte und neun nicht angeschaffte) je eingesetztem Carsharing Fahrzeug in Bremen. Insgesamt ergeben sich rund 5 000 abgeschaffte beziehungsweise nicht angeschaffte Fahrzeuge.