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Detailergebnis zu DOK-Nr. 74936

Die Architektur der Durchreise - Auf der Suche nach dem Erhabenen in der Autobahnarchitektur zwischen Alpen und Neapel (Orig. engl.: The architecture of transit: Searching for the sublime in motorway architecture between the Alps and Naples)

Autoren S. Barr
D. Papotti
D. Heathcote
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte
0.9 Bibliotheks-, Presse-, Bild- und Filmwesen
5.1 Autobahnen
15.0 Allgemeines, Erhaltung

Stuttgart: Hartmann Books, 2019, 102 S., zahlr. B. - ISBN 978-3-96070-027-2

Während heute digitale Landkarten die Bedeutung der Straßen- und Autobahnnetze in der Draufsicht hervorheben, machte sich die britische Architekturfotografin Sue Barr seit 2005 auf, die Dominanz der italienischen Autobahn- und Schnellstraßenviadukte über Landschaft, Städte und Stadtteile - zwischen den Alpen und Neapel - aus einer anderen, sonst nicht auf der Durchreise sichtbaren Perspektive festzuhalten - abseits der Fahrbahn, auf Dienstwegen, Straßen und Pfaden unter den Brücken. Nach dem Ende der Analogfotografie experimentierte sie mit digitaler Technik und schuf ein Gerät für die Großformate. 43 Bilder in Farbe präsentiert sie nun hier. Bei diesen Brücken, die in großer Höhe Täler und Städte überspannen und Teil der Landschaft wurden, kommen unweigerlich Katastrophen wie der Einsturz der Morandi-Brücke der A 10 in Genua am 14. August 2018 (der Polcevera-Viadukt wurde auf den Seiten 78 und 79 verewigt) und der Brücke der A 6 bei Savona am 24. November 2019 bei einem Unwetter in den Sinn. Unverhüllt werden wir Zeugen, wie Stadtteile geprägt und zergliedert werden durch die Betonstelzen. Und doch sucht Barr das Erhabene der Infrastruktur. Einleitend schreibt Davide Papotti ein Essay dreisprachig (deutsch, englisch und italienisch) über "Autobahnen in der Landschaft, Autobahn als Landschaft" und am Ende Barrs Kollege David Heathcote über "Bestandteile der Szenerie". So stellt Papotti von der Universita degli Studi di Parma fest, dass die Autobahn den Inbegriff des menschlichen Eingriffs in die Landschaft darstellt und in den Bildern nur Spuren menschlicher Besiedlung festgehalten werden, nie die Menschen direkt: "Das Auge wird also eingeladen, sich auf das materielle Medium zu konzentrieren, das den Transport ermöglicht, nicht auf das dynamische Element, das sich auf ihm fortbewegt".