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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75173

Chancen des ÖPNV in einem "Auto-Umland" (2 Teile)

Autoren E. Kutter
Sachgebiete 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Verkehr und Technik 72 (2019) Nr. 11, S. 397-402 / 73 (2020) Nr. 1, S. 3-6, 7 B, 4 T, 11 Q

In der Fachwelt wird seit mehreren Jahren die Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV) hin zu nachhaltigen Verkehrsformen proklamiert. Bei Betrachtung der Erhebung "Mobilität in Deutschland" zeigt sich, dass zwar in den Großstädten Zugewinne vom ÖPNV und Fahrrad vorhanden sind, auf dem "flachen Land" gilt jedoch das Gegenteil. Auf Basis der Mobilitätsdaten (MiD) und einer zusätzlichen Simulation der kleinräumigen Verkehrsentstehung kommt der Autor in dem zweiteiligen Fachbeitrag zu der Auffassung, dass hinsichtlich der Chancen des ÖPNV im Stadtumland viele Defizite bestehen: Die höheren ÖV-Anteile in den Metropolen beruhen auf Urbanität im Kern. Außenbezirke in Zentren schneiden hingegen nicht viel besser ab als die Umlandgemeinden. Und Radverkehr ist häufig eine Reaktion auf die Ausstattungsdefizite in den Nahbereichen. Die Alltagsmobilität im Umland ist derart gelagert, dass laut Autor nur noch von einer Auto-Zivilisation gesprochen werden kann. Mit diesem Befund wird das Stadtumland zum Sorgenkind der Daseinsvorsorge, weil in naher Zukunft eine alternde Bevölkerung und aus der Kernstadt verdrängte Bewohner mit niedrigeren Einkommen mit öffentlicher Erreichbarkeit versorgt werden müssen. Hierfür sind kurzfristig neue und individuellere Formen des ÖPNV zu entwickeln, und langfristig muss das Umland in Richtung urbanere Strukturen (ÖPNV-Achsen, Nahausstattung) umgebaut werden.