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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75546

Langfristige Auswirkungen der schwedischen Maut (Orig. engl.: Long-term effects of the Swedish congestion charges)

Autoren M. Börjesson
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
2.4 Verkehrsabgaben, Straßenbenutzungsgebühren

Paris: International Transport Forum, 2018, 27 S., 3 B, 6 T, zahlr. Q (Discussion Papers / International Transport Forum Nr. 170). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.internationaltransportforum.org

Staugebühren als Maut (Congestion Charges) wirken sofort und im Laufe der Zeit und können für die Einführung in überlasteten Ballungsgebieten empfohlen werden. Im Jahr 2007 wurde in Stockholm eine Maut eingeführt. Sie war um 2010 äußerst umstritten, hat sich aber unter den Entscheidungsträgern in Schweden zunehmend durchgesetzt. Viele betrachten die Gebühren als eine Politik zur Verringerung von Staus, aber auch zur Bekämpfung des Klimawandels, zur Finanzierung neuer Infrastruktur und zur Verringerung der lokalen Luftverschmutzung und Lärmbelastung. Das Diskussionspapier des International Transport Forum hat sich der Fragestellung angenommen. Die Schlüsselfragen für das nächste Jahrzehnt sind, ob das Gebührensystem weiter ausgebaut werden sollte und was andere Städte aus den schwedischen Erfahrungen lernen können. Die Maut ist in vielerlei Hinsicht zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Sie hat das Verkehrsaufkommen zunächst wirksam reduziert und ist sowohl in Stockholm als auch in Göteborg von sozialem Nutzen. Die Technologie der ANPR-Systeme (Automatic Number Plate Recognition) hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen. Darüber hinaus sind die Betriebskosten der Systeme im Laufe der Zeit erheblich gesunken. Es scheint auch gute Gründe dafür zu geben, nicht nur Staus, sondern auch gesundheitsschädliche Emissionen in großen Ballungsgebieten zu reduzieren. Daher wäre es eine gute Idee, das System durch eine Differenzierung der Gebührenhöhe zu erweitern, sodass Fahrzeuge, die mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe ausstoßen, höhere Gebühren zahlen. Während jedoch die Preiselastizität in Stockholm im Laufe der Zeit zugenommen hat, ist sie in Göteborg rückläufig. Die Diskrepanz zwischen Stockholm und Göteborg hinsichtlich der Richtung der Trends bei den Elastizitäten könnte ein Effekt von Unterschieden in den Stadtstrukturen und Verkehrssystemen sein.