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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75809

Schnell, gesund, klimaneutral - mit dem Rad in die Zukunft

Autoren V. Mörgenthaler
M.E. Sefrin
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege

Beratende Ingenieure 48 (2018) Nr. 7/8, S. 21-25, 4 B, 13 Q

Die in Baden-Württemberg im Rahmen der Radstrategie des Landes angestoßenen Projekte zur Verbesserung der Radinfrastruktur haben das Potenzial, in wenigen Jahren den Fahrradverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen deutlich zu erhöhen. Der Raum Heilbronn-Neckarsulm wird dabei über dem Landesdurchschnitt liegen. Zur weiteren Optimierung ist ein Monitoring anzuraten, um die Erfolge zu evaluieren und den Nutzern anzuzeigen. International sind Radschnellwege inzwischen ein wichtiges Element der Radinfrastruktur. Begonnen hat die Entwicklung in den Niederlanden, wo bereits in den 1980er-Jahren erste Radschnellverbindungen gebaut wurden und bis 2025 auf rund 675 km ausgebaut werden sollen. Wichtige andere Beispiele sind geplante Radschnellverbindungen im Großraum Kopenhagen ("Cykelsuperstier") und in London ("Cycle Superhighways"). Die weltweit sicherlich spektakulärste Vision eines Radschnellweges ist der Entwurf des "Sky-Cycle", unter anderem über den Eisenbahntrassen in London. Dass sich die Investition in Radwege lohnt und auf lange Sicht Steuergelder spart, zeigt das Beispiel Kopenhagen. 2016 wurden im Zentrum erstmals seit 1970 mehr Fahrräder als Autos gezählt. Die Stadt hat damit die höchste Konzentration an Fahrrädern auf der ganzen Welt. Ausgangspunkt dieser Entwicklung war, dass den Dänen Ende der 1970er-Jahre das Geld für größere Straßeninvestitionen gefehlt hat. Fahrradwege erwiesen sich als die günstigere Lösung. Heute zum Beispiel seien drei Kilometer Umgehungsstraße teurer als alle Investitionen zusammen, die die Kommune in den vergangenen zwölf Jahren in die Fahrradinfrastruktur gesteckt habe. Mit dem Ergebnis, dass heute 41 % der Menschen, die 2016 in Kopenhagen arbeiteten oder studierten, mit dem Rad fuhren.