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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75862

Verkehrssicherheit an Bus- und Straßenbahnhaltestellen: Unfallgeschehen, Verhaltensanalysen und Maßnahmen

Autoren J.E. Bakaba
J. Ortlepp
Sachgebiete 1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Internationales Verkehrswesen 72 (2020) Nr. 2, S. 22-25, 7 B, 8 Q

Die Studie untersuchte die Verkehrssicherheit innerörtlicher Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Als Grundlage hierfür dienten etwa 950 Haltestellen in sechs deutschen Großstädten sowie deren Unfallgeschehen im Zeitraum 2011 bis 2015. Die Studie zeigt vor allem, dass die Unfallkostenraten an Straßenbahnhaltestellen höher als bei Bushaltestellen sind. Überschreiten-Unfälle sind dabei überproportional vertreten. Die durchgeführten statistischen Analysen weisen nach, dass das Unfallrisiko und die Unfallfolgen mit zunehmendem Fahrgastaufkommen steigen. Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 4 130 Verunglückte bei 3 294 Unfällen mit Personenschaden mit dem Merkmal "Haltestelle" polizeilich erfasst. Dabei starben 46 Menschen und 815 wurden schwer verletzt. Etwa 94 % dieser Unfälle ereigneten sich innerorts. Die Entwurfsregelwerke der FGSV (RASt 2006, EAÖ 2013, ERA 2010 und EFA 2002) geben Rahmenbedingungen für die Gestaltung vor. In der Praxis sind häufig Kompromisse (zum Beispiel wegen Kosten, Taktfrequenz etc.) erforderlich, die sich auch auf die Verkehrssicherheit auswirken können. Eine Untersuchung der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zu Sicherheitsgraden von Straßenräumen mit Straßenbahnen aus dem Jahr 2007 ergab ein im Vergleich zu anderen Straßennetzbereichen hohes Sicherheitsniveau von Haltestellen. Allerdings zeigte sich dabei, dass nur ca. 10 % der Unfälle im direkten Haltestellenbereich das Merkmal "Haltestelle" in der polizeilichen Unfallstatistik aufwiesen.