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Detailergebnis zu DOK-Nr. 75899

Fußgängersicherheit und Nachgiebigkeit der Fahrer an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs (Orig. engl.: Pedestrian safety and driver yielding near public transit stops)

Autoren C.M. Craig
N.L. Morris
R. van Houten
D. Mayou
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr
5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 1, 2019, S. 514-523, 4 B, 6 T, 27 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Untersuchungen zur Verbesserung der Sicherheit von Fußgängern waren in den letzten vier Jahrzehnten ein wichtiger Schwerpunkt der Verkehrsingenieure. Jüngste soziotechnische Veränderungen haben die Quellen der Ablenkung sowohl für Fußgänger als auch für Autofahrer erhöht, was zu unsicherem Verhalten und erhöhtem Risiko führt. Darüber hinaus sind sehr junge Fußgänger besonders gefährdet, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Zahlreiche Faktoren wurden mit dem Anstieg von Fußgängerunfällen in Verbindung gebracht, wie zum Beispiel ein höheres Fußgänger- und Fahrzeugaufkommen, die Nähe zu Bushaltestellen sowie eine erhöhte Ablenkung und andere riskante Fahrverhaltensweisen, die zu einer geringen "Nachgiebigkeitsrate" der Fahrer führen. Um die Bedingungen zu verringern, die zu Fußgängerunfällen führen, müssen nicht nur die Fahrbahnen, Furten und Fußgängerüberwege verändert werden, sondern auch die kulturellen Einflüsse, die ein inakzeptables Fahrverhalten tolerieren. Um die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung durch den Fahrer zu verbessern, wurde in der Forschung ein vielschichtiger Ansatz implementiert. Es wurde beobachtet, dass das durchschnittliche Anhalteverhalten an Stellen in der Nähe von Bushaltestellen deutlich schlechter war. Die im Projekt realisierte facettenreiche Intervention verbesserte im Laufe der Zeit die "Nachgiebigkeitsrate" der Fahrer und die Überquerungsrate. Fahrzeuge des öffentlichen Nahverkehrs hielten deutlich häufiger für Fußgänger an als der Rest der Flotte und hatten im Vergleich zum Rest der Flotte eine unverhältnismäßige Verbesserung als Reaktion auf die gut sichtbare polizeiliche Durchsetzung der Überwachung durch Strafmaßnahmen. Insgesamt repliziert die Studie die Wirksamkeit der gut sichtbaren Durchsetzungsmaßnahmen und des Einsatzes zur Erhöhung der "Nachgiebigkeitsraten" für Fußgänger, verallgemeinert diesen Effekt sowohl auf das Überholverhalten als auch auf den öffentlichen Nahverkehr und verknüpft frühere Untersuchungen, die deutlich höhere Unfallraten für Fußgänger zeigten, mit einem schlechteren Nachgeben der Fahrer in der Nähe von Bushaltestellen.