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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76230

Einfluss von temperaturreduzierter Asphaltherstellung und Mehrfach-Recycling auf maßgebende Eigenschaften eines Asphaltbetons AC 10 nach französischem Regelwerk (Orig. engl.: Combined effect of warm mix processes and multi-recycling on the main criteria of the French asphalt mix design method)

Autoren P. Marsac
C. Petiteau
O. Burban
J.-P. Terrier
G. Didelet
J. Demoncheaux
T. Lorino
S. Pouget
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe

Proceedings of the 9th International Conference on Maintenance and Rehabilitation of Pavements – Mairepav9. Cham: Springer, 2020 (Lecture Notes in Civil Engineering Vol. 76) S. 353-363, 6 B, 3 T, 5 Q

Der Aufsatz berichtet über eine Studie, die das Ziel hatte, die wechselwirkenden Einflüsse einer temperaturreduzierten Herstellung von Asphaltbeton und eines wiederholten Recyclings auf die in Frankreich geltenden wesentlichen Performance-Kriterien zu quantifizieren. Gegenstand der experimentellen Arbeiten war ein Asphaltbeton AC 10, der im halbtechnischen Maßstab im Laboratorium bei Variation der Bitumensorte mit einem Bindemittelgehalt von jeweils 5,4 M.%, bei einer Temperatur von 170 °C und bei zwei Zugabemengen an Asphaltgranulat hergestellt wurde. Zur Temperaturreduzierung auf 140 °C wurde zum einen 0,4 % Amidwachs zugegeben und zum anderen ein Schaumbitumen verwendet, welches im Laboratorium mit 2 % Wasser hergestellt wurde. Insgesamt standen damit drei Zugabemengen (0, 40, 70 %), drei Basisbitumen (35/50, 50/70, 160/220), drei Herstellungsverfahren (heiß, warm mit Wachszugabe, warm mit Schaumbitumen) zur Verfügung. An insgesamt 21 Variationen des AC 10 wurden die Verdichtbarkeit, Verarbeitbarkeit und Wasserempfindlichkeit überprüft, sowie die Steifigkeitsmoduln und die Ermüdungseigenschaften jeweils mittels Zweipunktbiegeversuchen festgestellt. Die Probekörper wurden mithilfe eines Gyrators bei 60 Umdrehungen verdichtet, aus denen dann die für die Prüfung notwendigen Probenformate herausgesägt wurden. Die umfangreichen Datensätze wurden multifaktoriell mit einer sogenannten Hauptkomponentenanalyse (PCA) ausgewertet und daraus Ergebnisse abgeleitet. Zusammenfassend wurden keine wesentlichen Änderungen der wichtigsten Asphalteigenschaften erkannt, da alle produzierten Asphaltbetone AC 10 bei den meisten Herstellungsvarianten immer noch den französischen Anforderungen an die Wasserempfindlichkeit, den Steifigkeitsmodul und die Ermüdungsbeständigkeit entsprachen. Durch die PCA-Analysen konnten auch Trends herausgearbeitet werden. Genannt wurde auf der einen Seite eine Erleichterung der Verarbeitbarkeit und der Verdichtbarkeit, auf der anderen Seite aber durch die Zugabe von Asphaltgranulat und ein Mehrfach-Recycling eine Erhöhung der Wasserempfindlichkeit. Es wird auch festgestellt, dass eine hohe Wiederverwendungsrate (70 % RC) die Ermüdungseigenschaft ungünstig beeinflusst.