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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76492

Einfluss der SARS-CoV-2-Pandemie auf das Mobilitätsverhalten in Deutschland (Orig. engl.: Impact of SARS-CoV-2 on the mobility behavior in Germany)

Autoren J. Anke
A. Francke
T. Petzoldt
L.-M. Schaefer
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

European Transport Research Review 13 (2021) Nr. 10, 13 S., 10 B, 5 T, 27 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: https://doi.org/10.1186/s12544-021-0469-3

Die COVID-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung führten zu starken Einschränkungen für verschiedene Lebensbereiche, darunter auch die Mobilität. Zu untersuchen, welche Auswirkungen diese Störsituation auf das Mobilitätsverhalten ganzer Teilgruppen hat und wie sie ihre Mobilität als Reaktion auf die besonderen Umstände gestalten, kann helfen, besser zu verstehen, wie Menschen auf äußere Veränderungen reagieren. Ziel der in diesem Artikel vorgestellten Studie war es, zu untersuchen, inwieweit, wie und in welchen Bereichen sich das Mobilitätsverhalten während des Ausbruchs von SARS-CoV-2 in Deutschland verändert hat. Darüber hinaus wurde ein Fokus auf den Vergleich von Bundesländern mit und ohne Sperrung gelegt, um einen möglichen Beitrag dieser Maßnahme zu Veränderungen der Mobilität zu untersuchen. Die Befragten antworteten mittels einer Online-Erhebung zu ihren Reisezwecken und ihrer Reisehäufigkeit, ihrer Verkehrsmittelwahl und den Gründen für die Verkehrsmittelwahl im Kontext der COVID-19-Krise. Für die in diesem Beitrag vorgestellten Analysen wurden die Daten von 4157 Umfrageteilnehmern (2 512 ohne Lockdown, 1 645 mit Lockdown) verwendet. Die Daten bestätigten einen tiefgreifenden Einfluss auf das Mobilitätsverhalten mit einer Verlagerung weg von öffentlichen Verkehrsmitteln und einer Zunahme der Autonutzung, des Gehens und des Radfahrens. Vergleiche von Bundesländern mit und ohne Lockdown zeigten nur vereinzelte Unterschiede. Es scheint, dass die Lockdown-Situationen zwar geringfügige Auswirkungen haben, ihre Rolle bei den beobachteten Verhaltensänderungen aber minimal war.