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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76574

Dezentrale Mobilitätsstationen in urbanen Wohnquartieren: Auswirkungen auf den PKW-Besitz von Carsharing-Nutzenden

Autoren F. Czarnetzki
F. Siek
Sachgebiete 5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen

Internationales Verkehrswesen 73 (2021) Nr. 1, S. 73-77, 8 B, 10 Q

Carsharing-Angebote leisten einen Beitrag zur Reduzierung des privaten Pkw-Besitzes. Mobilitätsstationen, die in den öffentlichen Straßenraum verdichteter Wohnquartiere integriert und mit reservierten Stellplätzen für Carsharing-Fahrzeuge ausgestattet werden, gelten als ein vielversprechender Ansatz zur Stärkung des Carsharings und dessen Einfluss auf den Pkw-Besitz. Am Beispiel der hvv switch-Punkte in Hamburg zeigt der Artikel mittels einer repräsentativen Befragung von Carsharing-Nutzenden, dass wohnortnahe Mobilitätsstationen die Entlastungswirkungen des Carsharings erheblich steigern. Carsharing-Angeboten wird insbesondere in urbanen Quartieren ein großes Potenzial zugesprochen, den privaten Pkw-Besitz und dessen Druck auf die Straßenräume zu verringern. Zwar gilt das Carsharing in Deutschland noch als Nische, doch die Zahl der Carsharing-Angebote und ihrer Mitglieder hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Unlängst konnten mehrere Studien Entlastungswirkungen des Carsharings feststellen. Dabei sind die verschiedenen Carsharing-Varianten jedoch unterschiedlich zu bewerten. Stationslose (sogenannte Free-Floating) Carsharing-Dienste werden demnach vergleichsweise selten als vollwertige Alternative zum eigenen Auto wahrgenommen, während die Auswirkungen stationsbasierter Carsharing-Angebote auf den Pkw-Besitz deutlich stärker ausfallen. Allerdings verfügt das stationsbasierte Carsharing bislang über wesentlich weniger Nutzer und Nutzerinnen. Zudem liegen die Stationen häufig an sehr unscheinbaren Orten – also etwa in Tiefgaragen oder auf Hinterhöfen – und sind daher im Gegensatz zum Free-Floating-Carsharing im öffentlichen Straßenraum kaum präsent. Letztendlich scheinen somit beide Carsharing-Varianten auf unterstützende Maßnahmen angewiesen zu sein, wenn sie zukünftig einen noch größeren Beitrag zu einer stadt- und umweltverträglichen Mobilität leisten sollen. Gerade die räumliche Zusammenführung des stationsgebundenen und des Free-Floating- Carsharings kann dabei helfen, die spezifischen Vorteile beider Varianten zu kombinieren und Schwächen auszugleichen.