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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76886

Das Framing der Radfahrenden: eine qualitative Studie des Mediendiskurses über tödliche Fahrradunfälle (Orig. engl.: Framing the bicyclist: a qualitative study of media discourse about fatal bicycle crashes)

Autoren E. Scheffels
J. Bond
L.E. Monteagut
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2673, H. 6, 2019, S. 628-637, 1 B, 1 T, 22 Q. - Online-Ressource: Verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Das Forschungsprojekt untersuchte die sprachlichen Möglichkeiten, die die Beziehungen zwischen Radfahrenden und anderen Beteiligten bei tödlichen Unfällen festlegen. Die Textdaten wurden aus Medienberichten über alle tödlichen Unfälle mit Radfahrenden gesammelt, die sich von Januar 2009 bis Juni 2018 in Hillsborough County, Florida, ereigneten, wo die Zahl der tödlichen Unfälle mit Radfahrenden im Vergleich zu anderen Regionen der USA überproportional hoch ist. Die Medienberichte wurden mit einer qualitativen Datenanalysesoftware kodiert und mithilfe der kritischen Diskursanalyse (critical discourse analysis, CDA) analysiert, einer strengen qualitativen Methode zur Analyse mündlicher und schriftlicher Kommunikation, die von Fairclough entwickelt wurde. Mithilfe der CDA untersucht die Studie, wie sprachliche Entscheidungen Bedeutung erzeugen und den "gesunden Menschenverstand" oder die "Selbstverständlichkeit" des Verkehrs verstärken. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der Nachrichtenberichte eher episodisch als thematisch war und sich auf das Verkehrsereignis und die am Unfall beteiligten Parteien, insbesondere den Radfahrenden, konzentrierte. Der Wortschatz, die grammatikalische Struktur und die narrative Rahmung der Nachrichtenberichte dienten hauptsächlich dazu, die Schuld vom Autofahrenden zu nehmen und die Handlungen des Radfahrenden hervorzuheben. Diese sprachlichen Strategien spiegeln die Annahme wider, dass die Verantwortung für die Sicherheit beim Radfahrenden liegt und lenken die Aufmerksamkeit von möglichen sozialpolitischen Reformen ab, die zu weniger tödlichen Unfällen mit Radfahrenden führen würden. Eine Minderheit der Artikel, die mit einem thematischen Rahmen geschrieben wurden, konzentrierte sich auf breitere Themen wie Sozialkapital, Sicherheitserziehung und Interessenvertretung. Diese interdisziplinäre Studie ist ein einzigartiger Beitrag zur Verkehrsliteratur, da sie eine Methodik anwendet, die normalerweise der Kommunikationswissenschaft und Linguistik vorbehalten ist.