Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 76810

Gussasphalt als nachhaltiger Straßenbaustoff

Autoren M. Dimitrov
Sachgebiete 9.1 Bitumen, Asphalt

Wien: Professur für Straßen- und Flugbetriebsflächenbau, Technische Universität Wien, 2020, 172 S., 123 B, 57 T, 113 Q (Mitteilungen der Professur für Straßen- und Flugbetriebsflächenbau, Technische Universität Wien (ISTU) H. 37). - ISBN 978-3-901912-37-5

Im Rahmen der Doktorarbeit wurde die Temperaturabsenkung von Gussasphalt näher beleuchtet und eine neue, effiziente Methode für die Temperaturabsenkung speziell für Gussasphalt entwickelt. Basis der neuen Methode ist die teilweise oder vollständige Substitution des bisher üblichen und laut Richtlinien auch vorgeschriebenen Kantkorns durch Rundkorn. Während dieser Ansatz für Walzasphalt aufgrund der Lastabtragung über Korn-Interaktion und der notwendigen Kantkörnung für eine entsprechende Griffigkeit bei Deckschichten nicht möglich ist, stellt die Umstellung der Kornform für Gussasphalt eine Alternative dar, nachdem die Lastabtragung von dem Mastix übernommen wird und aufgrund des Bindemittelüberschusses bei Deckschichten ohnehin ein Absplitten vor Verkehrsfreigabe notwendig ist, um ausreichende Griffigkeit herzustellen. Um die Temperaturabsenkung bestimmen zu können, sollte zuerst die Verarbeitbarkeit der modifizierten Mischgüter gemessen werden. Zur Kontrolle der Verarbeitbarkeit wurden zwei Prüfmethoden eingesetzt. Die erste Methode ist die Bestimmung des Drehmoments während des Mischvorgangs und die zweite Methode ist die Bestimmung des Ausbreitmaßes von Gussasphalt. Der Zusammenhang zwischen Drehmoment, Ausbreitmaß und Streichversuch im Feld wurde im Detail untersucht und festgestellt, dass der Ausbreitmaßversuch geeigneter als der Drehmomentversuch ist, um die Verarbeitbarkeit von Gussasphalt zu bestimmen. Für die Optimierung der Temperaturabsenkung wurden vier Gussasphalte (MA II, MA 8 und zwei MA 4) untersucht. Das Temperaturabsenkungspotenzial steigt bis auf ein Maximum (50 Grad Celsius Absenkung), wenn beide Methoden (Wachszugabe und vollständige Substitution des Kantkoms durch Rundkorn) eingesetzt werden. Es sind keine signifikanten Unterschiede bei der Beständigkeit gegen Kälterisse zwischen den Mischgütern zu beobachten und alle Mischgüter zeigen eine hohe Beständigkeit gegen Verformung bei + 50 Grad Celsius.