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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76889

Multikriterielle und multimodale Bewertung von Lichtsignalsteuerungen (Orig. engl.: Multi-criteria and multi-modal evaluation of traffic signal)

Autoren W. Jiang
Sachgebiete 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA
0.8 Forschung und Entwicklung

Darmstadt: Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Darmstadt, Dissertation, 2020, 156 S., 39 B, 37 T, zahlr. Q, Anhang (Schriftenreihe der Institute für Verkehr H. V 45)

Die bestehenden Bewertungsmethoden für Lichtsignalsteuerungen, wie Beurteilung der Qualitätsstufen nach Richtlinien und Zielfunktionen in Optimierungsmethoden, bewerten oft eindimensional mit Fokus auf die verkehrlichen Aspekte. Entscheidungen werden ohne angemessene Abwägung der verschiedenen Wirkungen auf alle Verkehrsteilnehmer getroffen. Die Arbeit adressiert diese Lücke mit der Entwicklung eines Bewertungsverfahrens für Lichtsignalsteuerungen mit dem Namen "Darmstadt Method of Traffic Signal Evaluation (D-MoTSE)", das die verschiedenen Wirkungen für unterschiedliche Verkehrsteilnehmergruppen in einem Rahmen zusammenfasst. Die Anwendbarkeit des entwickelten Verfahrens wird anhand von Fallbeispielen untersucht. Dazu werden zunächst die Grundlagen der Lichtsignalsteuerung und der Bewertungsmethoden dargestellt und diskutiert, die sich auf folgende drei Fragen konzentrieren: Wie wird ein Lichtsignalprogramm entworfen, welche Kriterien und Verkehrsteilnehmergruppen sind relevant und wie werden sie in den bestehenden Bewertungsmethoden berücksichtigt? Mehrere Kenngrößen, die sich auf die Qualität des Verkehrsablaufs, die Verkehrssicherheit und die Umweltqualität beziehen, werden als Bewertungskriterien ausgewählt. Die Verkehrskenngrößen unterscheiden sich nach Verkehrsmitteln. Die mehrdimensionalen Bewertungskriterien werden zunächst mit geeigneten Simulations- und Berechnungsmethoden ermittelt. Abschließend erfolgt die Zusammenführung der Bewertungskriterien durch eine Monetarisierung auf der Basis etablierter Kostensätze und eine Summierung zur Berechnung der Gesamtkosten. Während der Summierung können einzelne Kriterien aus planerischer und verkehrspolitischer Sicht unterschiedlich gewichtet werden. Eine situationsabhängige Anpassung der Kostensätze und ihre entsprechenden Gewichtungen ist möglich. Übergeordnete Effekte, die auf makroskopischer Ebene von großer Bedeutung sind, können bei Bedarf und bei Verfügbarkeit der relevanten Daten berücksichtigt werden. Das entwickelte Bewertungsverfahren wurde an vier einzelnen Lichtsignalanlagen in der Stadt Darmstadt als Fallbeispielen angewendet. Die Ergebnisse zeigen, dass die absolute Anzahl der Personen, die in verschiedenen Verkehrsmitteln auftreten, eine erhebliche Bedeutung für die Gestaltung der Lichtsignalsteuerung hat.