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Detailergebnis zu DOK-Nr. 76990

Entwicklung einer Nachrüsteinheit für Straßenabläufe (Schlammsammler) (Forschungsprojekt VSS 2017/225)

Autoren J.-M. Stoll
F. Corradini
M. Steiner
S. Schmid
F. Hermann
T. Rohr
A. Schubiger
Sachgebiete 5.18 Versorgungsleitungen, Straßenentwässerung
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz
0.8 Forschung und Entwicklung

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2021, 95 S., zahlr. B, T, 16 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1702)

Das verschmutze Abwasser, welches bei Regenereignissen auf Straßen anfällt, fließt durch Straßenabläufe (Schlammsammler). Eine deren Aufgaben ist es, das Wasser zu behandeln, indem die Partikel sedimentieren und sich am Boden in Form von Schlamm ansammeln. Der Abfluss des Wassers im Schlammsammler verläuft über einen Tauchbogen, wodurch ebenfalls leichtere Flüssigkeiten wie beispielsweise Öl zurückgehalten werden. Das "behandelte" Wasser fließt danach teilweise in Aufbereitungsanlagen oder auch direkt in Oberflächengewässer. Bei stärkeren Regenereignissen ist die Verweilzeit im Schlammsammler sehr gering, was sich direkt auf die Absetzleistung auswirkt. Zudem wird bereits abgesetzter Schlamm teilweise wieder aufgewirbelt und ausgetragen. Für größere Schlammsammler fehlt in urbanen Gebieten der Platz. Zudem würde ein Aus- beziehungsweise Umbau aller Schlammsammler einen enormen Aufwand bedeuten, welcher jeglichen Rahmen sprengen würde. Aus diesem Grund wurde in der Forschung aus der Schweiz nach einer Möglichkeit geforscht, eine Nachrüsteinheit für Schlammsammler zu entwickeln, welche die Absetzleistung insgesamt und vor allem den Rückhalt von Partikeln bei stärkeren Regenereignissen verbessert. Mithilfe von Strömungssimulationen auf Basis von Computermodellen wurde eine Nachrüsteinheit entwickelt, welche schnell und einfach zu montieren ist und die Reinigungsarbeiten nicht beeinträchtigt. Hierzu wurde in originalgetreuem Maßstab eine Versuchsanlage mit diversen Messinstrumenten gebaut. Anhand dieser Anlage konnten relevante Parameter wie der Temperaturverlauf des Wassers im Sammler sowie die Wassermengen erfasst werden. Anhand dieser Parameter konnte ein präzises Simulationsmodell erschaffen werden, welches die Realität bestmöglich abbildete. Durch den Abgleich des Modells mit der Realität wurde eine solide Simulationsgrundlage geschaffen, welche es ermöglichte, am Computer die Auswirkungen verschiedener Nachrüsteinheiten auszuwerten. Die beste Nachrüsteinheit wurde in die Praxis umgesetzt und in Kurz- sowie Langzeitversuchen getestet.