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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77107

HMI Anforderungen für den automatisierten Individualverkehr unter Berücksichtigung von Leistungsmöglichkeiten und -grenzen älterer Nutzen

Autoren R. Bruder
S. Schwindt
N. Theobald
J. Walter
P. Joisten
B. Abendroth
H. Märki
A. Müller
A. Webler
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme
0.8 Forschung und Entwicklung

Berlin: Forschungsvereinigung Automobiltechnik (FAT), 2021, IX, 116 S., 52 B, 18 T, 8 Q, Anhang (FAT-Schriftenreihe H. 350). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.vda.de/de/publikationen/index.html

Ziel des Projekts war die Identifikation der spezifischen Erwartungen und Anforderungen älterer Menschen an die Human Machine Interface (HMI)-Gestaltung in automatisierten Fahrzeugen (SAE Level 2 und höher) unter Berücksichtigung ihrer Leistungsmöglichkeiten und -grenzen. Dabei sollten außerdem die Auswirkungen der Interface-Gestaltung auf die Akzeptanz, das Vertrauen und die User Experience Älterer betrachtet werden. Für die Aggregation der dazu bereits vorliegenden Forschungserkenntnisse sowie die Identifikation von Forschungslücken wurde zunächst eine systematische Literaturrecherche und -analyse durchgeführt. Zur Untersuchung der identifizierten Forschungslücken wurden weiterhin Forschungsfragen erarbeitet, die mithilfe von Expertenworkshops und videobasierten Befragungsstudien beantwortet wurden. Zu den zentralen Ergebnissen aus Literaturrecherche und eigenen Untersuchungen zählt, dass ältere Fahrende in verschiedenen verkehrsrelevanten Kompetenzbereichen altersspezifische Leistungsdefizite aufweisen. Dazu zählen zum einen sensorische Kompetenzen, wie das Seh- und Hörvermögen, zum anderen kognitive Kompetenzen wie Aufmerksamkeitskapazität und Orientierungsfähigkeit sowie motorische Kompetenzen wie Muskelkraft und Beweglichkeit. Zur Kompensation dieser Leistungsdefizite verfügen ältere Fahrende sowohl auf strategischer als auch auf taktischer Ebene über diverse Strategien. Diese könnten einerseits das Vertrauen in automatisierte Fahrzeuge beeinflussen, wenn beispielsweise die Fahrautomatisierung die Präferenzen Älterer bezüglich Streckencharakteristik oder Fahrstil nicht berücksichtigt, andererseits aber auch die Übernahmeleistung im Fall eines Take-Over Request (TOR) beeinträchtigen. Basierend auf den Projektergebnissen wurde ein Anforderungskatalog generiert, der eine ausführliche Übersicht der ermittelten Anforderungen Älterer an die Gestaltung eines HMI für automatisierte Fahrzeuge sowie Lösungsvorschläge für die HMI-Gestaltung enthält.