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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77110

Erkennung von kritischem Fahrkomfort für automatisierte Fahrzeuge (Orig. engl.: Critical ride comfort detection for automated vehicles)

Autoren A. Genser
R. Spielhofer
P. Nitsche
A. Kouvelas
Sachgebiete 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle
6.7.2 Verkehrsbeeinflussung außerorts, Verkehrsmanagement, Fahrerassistenzsysteme

Zürich: Institut für Verkehrsplanung und Transporttechnik (IVT), ETH Zürich, 2021, 29 S., 10 B, 13 T, zahlr. Q (Working Paper / Institut für Verkehrsplanung und Transporttechnik (IVT), ETH Zürich). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.ivt-baug.ethz.ch

In einer zukünftigen vernetzten Fahrzeugumgebung mit automatisierten Fahrzeugen (AV) sollte eine optimierte Routen- und Bewegungsplanung nicht nur Effizienz- und Sicherheitsanforderungen erfüllen, sondern auch Fahrzeugbewegungen und -schwingungen minimieren, die von den Fahrgästen als unzureichender Fahrkomfort empfunden werden. Die im Artikel beschriebene Arbeit bietet einen Rahmen für eine groß angelegte und kosteneffiziente Bewertung des Fahrkomforts von AVs und ermöglicht den Vergleich verschiedener Komfortbewertungsstrategien. Das vorgeschlagene Werkzeug gibt auch Einblicke in Komfortdaten, was die Entwicklung neuer Algorithmen, Richtlinien oder Bewegungsplanungssysteme ermöglicht, die den Fahrgastkomfort berücksichtigen. Es wird ein Fahrzeug-Straßen-Simulationsrahmen vorgestellt, der zur Bewertung der gängigsten Strategien zur Bestimmung des Fahrkomforts auf der Grundlage von Fahrdynamikdaten verwendet werden kann. Die entwickelte Methodik umfasst ein Straßenoberflächenmodell, eine nichtlineare Fahrzeugmodelloptimierung und Monte-Carlo-Simulationen, um eine genaue und kosteneffiziente Erzeugung von virtuellen Fahrwerksbeschleunigungsdaten zu ermöglichen. Der Fahrkomfort wird durch Anwendung einer allgemein verwendeten Schwellenwertmethode und einer auf der Norm ISO 2631 (Mechanische Schwingungen und Stöße- Bewertung der Auswirkung von Ganzkörperschwingungen auf den Menschen) basierenden Analyse bestimmt. Die beiden Methoden werden mit Komfortklassifizierungen verglichen, die auf empirischen Messungen des Internationalen Rauheitsindex (IRI) basieren. Eine Fallstudie mit drei Straßenstandorten in Österreich demonstriert die praktische Anwendung des Rahmenwerks mit realen Daten und erzielt hochauflösende Fahrkomfortklassifizierungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Komfortschätzungen nach ISO 2631 den IRI-Klassifizierungen am ähnlichsten sind und dass das Schwellenwertverfahren vermeidbare Situationen erkennt, aber auch den Fahrkomfort über- oder unterschätzt. Daher zeigt die Arbeit das potenzielle Risiko eines negativen Fahrkomforts von AVs bei der Verwendung einfacher Schwellenwerte und unterstreicht die Bedeutung einer robusten Komfortbewertungsmethode zur Verbesserung der Pfad- und Bewegungsplanung von AVs mit maximalem Fahrkomfort.