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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77669

Vorhersage der Servicequalität von Gehwegen in Bogota anhand der Wahrnehmung des Fußverkehrs: ein geordneter Probit-MIMIC-Ansatz (Orig. engl.: Forecasting the quality of service of Bogota’s sidewalks from pedestrian perceptions: an ordered probit MIMIC approach)

Autoren J.A. Vallejo-Borda
H.A. Ortiz-Ramirez
R. Hurtubia
J. de Dios Ortúzar
A. Rodriguez-Valencia
Sachgebiete 5.6 Fußgängerverkehr, Fußwege, Fußgängerüberwege
6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.6 Fahrbahnmarkierungen

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2674, H. 1, 2020, S. 205-216, 4 B, 4 T, 60 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Fußgängerleistungsindikatoren (Pedestrian Performance or Service Indicators - PPSI) werden seit 1971 in Verkehrsstudien verwendet. Diese Indikatoren wurden als Fußgängerservicegrad (PLOS), Servicequalität (QoS) oder Zufriedenheit definiert und mithilfe verschiedener Modellierungsmethoden berechnet, darunter ordinale Kleinstquadrate (OLS), Punktesysteme, Delphi-Studien, mehrkriterielle Entscheidungsfindung (MCDM), geordnete Modelle und diskrete Auswahlmodelle, bei denen eine Vielzahl von Attributen der baulichen Umwelt als wichtigste unabhängige Variablen verwendet wurden. Obwohl die Modellierungsansätze variieren (zum Beispiel ordinale kleinste Quadrate, Punktesystem), verwendet die große Mehrheit vor Ort messbare Attribute, wie Gehwegbreite oder Anliegerverkehr, um den PPSI zu schätzen. Die meisten dieser Modelle wurden jedoch entwickelt, ohne objektive und subjektive Variablen und deren Wechselwirkungen gemeinsam zu berücksichtigen. Mit der Studie wurden zwei Ziele verfolgt: die Entwicklung eines Modells, das gleichzeitig objektive und subjektive Variablen zur Schätzung des vom Fußverkehr wahrgenommenen QoS von Gehwegen in Bogota (Kolumbien) verwendet, und die Identifizierung der Wechselwirkungen zwischen objektiven Variablen und der Wahrnehmung von Gehwegattributen durch Fußgänger. Zu diesem Zweck wurden Daten von 1056 Nutzenden von 30 Gehwegen in der Stadt gesammelt und ein geordnetes Probit-Modell mit mehreren Indikatoren und mehreren Ursachen geschätzt und mithilfe von Match Score, Fehlerverteilung und Chi-Quadrat-Test validiert. Mithilfe des Modells war es möglich, die wahrgenommene QoS auf 26 der 30 Gehwege korrekt vorherzusagen, wobei die Interaktion zwischen den Merkmalen der Nutzer und den vor Ort gemessenen Attributen des Gehwegs mit vier latenten Variablen (Gehwegmerkmale, Umgebung, Unbehagen und externe Effekte) auf der Grundlage der Wahrnehmung der zu Fuß Gehenden berücksichtigt wurde. Es werden auch Richtlinien vorgeschlagen, die Entscheidungsträgerinnen und -trägern die Werkzeuge an die Hand geben, mit denen sie feststellen können, welche Gehwegattribute die Wahrnehmung der QoS durch Fußgänger tatsächlich beeinflussen.