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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77506

Parksuchverkehr - ein über- oder unterschätztes Phänomen?: Das Forschungsprojekt start2park analysiert den Parksuchverkehr und entwickelt Lösungsansätze

Autoren T. Hagen
S. Saki
S. Scheel-Kopeinig
Sachgebiete 0.8 Forschung und Entwicklung
5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Internationales Verkehrswesen 73 (2021) Nr. 4, S. 79-83, 3 B, 2 T, 20 Q

Parksuchverkehr ist der Verkehr, der sich daraus ergibt, dass Autofahrer einen freien Parkstand im öffentlichen oder bewirtschafteten Straßenraum suchen, welcher ihren Erwartungen in Bezug auf Attribute wie die Nähe zum Zielort und Kosten (Gebühren) entspricht. Selbst wenn jedoch die Attribute aller Parkstände identisch wären und die Parknachfrage exakt dem Angebot an Parkraum entsprechen würde, ergäbe sich Parksuche dadurch, dass Fahrer nicht (vollständig) über die Orte freier Parkstände informiert sind. Parksuchverkehr verursacht externe Kosten in Form von Emissionen und Staus und verkehrliche Maßnahmen sollten daher so konzipiert werden, dass unnötiger Parksuchverkehr reduziert wird. Idealerweise ist die kommunale Parkraumbewirtschaftung so ausgestaltet, dass sich das Suchen nach preisgünstigeren Parkständen nicht lohnt. Der Beitrag präsentiert methodische Ansätze und erste Ergebnisse des Forschungsprojekts start2park. Es wird erstmalig die Parksuchdauer individuell und exakt erhoben. Die Messung erfolgt dabei über die eigens entwickelte start2park-App, über die Weg- und Zeitpunkte von Autofahrten, der Parkplatzsuche und des Fußwegs vom Parkstand bis zum Zielort getrackt und weitere Einflussfaktoren ermittelt werden. Forschungsziele sind die Entwicklung eines Modells zur Erklärung der Parksuchdauer, um Einflussmöglichkeiten für die Verkehrsplanung zu identifizieren. Zudem wird ein Modell entwickelt, um Prognosen der Parksuchdauer in Navigations-Apps zu implementieren.