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Detailergebnis zu DOK-Nr. 77651

Urbane Resilienz: Neue Perspektiven für die Stadtentwicklungspolitik

Autoren H. Glockmann
M. Schulze
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Planerin (2021) Nr. 6, S. 45-46, 2 B, 4 Q

Die SARS-CoV-2-Pandemie hat uns unmissverständlich vor Augen geführt, wie sich globale Krisen auf unsere lokalen Lebensverhältnisse auswirken können. Das Erfordernis, Maßnahmen zur Eindämmung des Virus zu treffen, schränkte das gesellschaftliche Zusammenleben in unseren Städten und Gemeinden sicht- und spürbar ein. Kontaktbeschränkungen, Schließungen von Gastronomie, Handel und Kultureinrichtungen oder der hohe Anteil an Personen im Homeoffice veränderten das Stadtbild maßgeblich. Der Bewegungsradius wurde kleiner und das direkte Umfeld, das Quartier und die Nachbarschaft rückten in den Mittelpunkt des täglichen Lebens. Auch wenn im Sommer 2021 viele Beschränkungen wieder zurückgefahren wurden, ist das ganze Ausmaß an langfristigen sozialen und ökonomischen Folgen für die Stadtentwicklung weiterhin nur schwer abzuschätzen. Die Krise hat bisher verdeutlicht, welche Strukturen unter den veränderten Voraussetzungen gut funktionieren – und welche an ihre Grenzen geraten. Vor allem bestehende und bekannte Probleme in den Städten und Gemeinden traten noch stärker hervor. Wo hingegen bereits resiliente und gemeinwohlorientierte Stadtstrukturen vorhanden waren, wie zum Beispiel der gleichberechtigte Zugang und das ausreichende Vorhandensein von Grün- und Freiflächen sowie eine leistungsfähige soziale Infrastruktur, konnten die Wellen der Pandemie vergleichsweise gut bewältigt werden.