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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78191

Zum Image des Busfahrers: Analysedaten und strategische Überlegungen

Autoren G. Bradaran
A.C. Bologna
S. Morvilius
C.T. Haas
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Nahverkehr 40 (2022) Nr. 3, S. 13-17, 1 B, 5 Q

Das Image eines Berufs kann die Wahl für oder gegen einen Beruf deutlich mitentscheiden. Welches Image die Berufsgruppe der Busfahrer in Deutschland besitzt, ist bisher unzureichend bekannt oder veröffentlicht. Dies veranlasste eine Studie, welche das Ziel verfolgte, mittels umfangreicher Interview- und Fragebogenerhebungen in der breiten Gesellschaft das Image der Berufsgruppe der Busfahrer systematisch zu erfassen. Die Ergebnisse der Studie offenbaren, dass die Berufsgruppe der Busfahrer mehrheitlich ein schlechtes Image besitzt. Der Busfahrer wird insgesamt als schlechter Dienstleister mit geringem Bildungsstand und unattraktivem Erscheinungsbild, welcher in einem negativ behafteten (Busverkehrs-)System mit schlechten Arbeitsbedingungen tätig ist, stigmatisiert. Der Busfahrer übernimmt hier unwillentlich eine Stellvertreterfunktion für das System. Das Bild und die Wahrnehmung der Berufsgruppe unterscheidet sich allerdings in Folge von unterschiedlichen Reflexionsgraden über die Berufsgruppe. Ein deutlich stärkerer Bezug zur Busfahrerperson führt zu einem positiveren Bild, allerdings gleichzeitig zu beträchtlich höheren Ansprüchen gegenüber der Berufsgruppe. Im Hinblick auf eine (Nachwuchs-)Rekrutierung als auch bei der medialen Präsenz der Berufsgruppe der Busfahrer erscheint eine Fokussierung auf die eigentliche Beförderungsleistung von Bedeutung. Dies heißt allerdings nicht, dass die Berufsgruppe der Busfahrer auf die fahrerische Leistung reduziert werden soll. Vielmehr soll die Aufmerksamkeit deutlich mehr auf die gesellschaftliche Bedeutung und Verantwortung, welche mit der Beförderung einhergeht, gerichtet werden. Gleichzeitig gilt es, implizite Ansprüche, welche juristisch nicht gerechtfertigt sind, zu mildern, um Unzufriedenheit unter Fahrgästen zu minimieren.