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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78485

Urbane Resilienz: ein mehrdimensionales Konzept für die Planung in Zeiten des Wandels

Autoren M. Schulwitz
Sachgebiete 5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Planerin (2022) Nr. 2, S. 5-7, 2 B, 1 T, 10 Q

Vor rund 50 Jahren hat der kanadische Ökologe C. S. Holling Fischpopulationen in den amerikanischen Great Lakes untersucht und daraus sein Verständnis des Resilienzkonzepts abgeleitet: "Resilienz bestimmt die Persistenz von Beziehungen innerhalb eines Systems und ist ein Maß für die Fähigkeit dieser Systeme, Veränderungen zu absorbieren
[...] und trotzdem zu bestehen". Sein Resilienzverständnis wird oft als Ausgangspunkt der modernen Resilienzforschung betrachtet. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Gesellschaft ist der von Holling angestoßene Diskurs ein halbes Jahrhundert später aktueller denn je: Langfristige Veränderungen und kurzfristige Schocks setzen die Gesellschaft und Siedlungsstrukturen unter erheblichen Veränderungsdruck. Die Covid-19-Pandemie oder klimatische Extremereignisse sind lediglich aktuelle Ausprägungen einer grundsätzlichen Erkenntnis, die schon seit vielen Jahren besteht: Unser gesellschaftliches Zusammenleben unterliegt sich stetig wandelnden Rahmenbedingungen. Dieser Wandel nimmt an Geschwindigkeit und Intensität zu und beeinflusst die funktionalen Beziehungen in unseren Städten. Schon 2011 hat der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung (WBGU) sein Hauptgutachten dem Thema "Welt im Wandel" gewidmet und die Leitlinien für eine notwendige große gesellschaftliche Transformation formuliert. Nichtsdestotrotz zeigen Ereignisse wie die Sommerhochwasser 2021 regelmäßig die Grenzen der Planbarkeit auf. Planungsakteure stehen oft vor einem Entscheidungsdilemma, wenn sie in Anbetracht unsicherer und ambivalenter Herausforderungen Entscheidungen über Baustrukturen treffen müssen, die Pfadabhängigkeiten und langfristige Kosten nach sich ziehen. Wurde das Konzept der urbanen Resilienz ab Beginn der 2000er-Jahre eher wissenschaftlich diskutiert, soll es nun einen praktischen Ausweg
aus diesem Dilemma aufzeigen.