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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78562

Wende im Pendelverkehr: wie Bund und Kommunen den Weg zur Arbeit fairer und klimagerechter gestalten können

Autoren U. Böhme
A. Dittrich-Wesbuer
T. Klinger
C. Holz-Rau
J. Scheiner
P. Kosok
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung)

Berlin: Agora Verkehrswende, 2022, 74 S., 21 B, 8 T, zahlr. Q. - Online-Ressource verfügbar unter: https://www.agora-verkehrswende.de/veroeffentlichungen

Über Jahrzehnte hat die Politik mit der Entfernungspauschale und weiteren Anreizen wie dem Dienstwagenprivileg dazu beigetragen, dass Menschen immer längere Arbeitswege in Kauf nehmen und diese vorrangig allein mit dem privaten Pkw zurücklegen. Die aktuelle Krise zeigt, dass dies nicht nur der Gesellschaft hohe Kosten aufbürdet – durch Zersiedelung und Flächenverbrauch, Überlastung der Infrastruktur, gesundheits- und klimaschädliche Emissionen –, sondern auch sicherheitspolitische Risiken mit sich bringt und die Menschen in die Ölpreisfalle treibt. Deshalb sollte die Bundesregierung die bereits angekündigte Neuordnung der Entfernungspauschale als Einstieg in eine umfassende Reform des Pendelverkehrs nutzen. Pendlerinnen und Pendler brauchen von der Politik einen Plan, wie sie zukünftig klimafreundlich zur Arbeit kommen können – im Einklang mit Deutschlands Weg zur Klimaneutralität. In der Studie wurde zusammen mit dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) untersucht, was Bund und Kommunen tun können, um eine grundlegende Trendwende im Pendelverkehr einzuläuten. Es gibt viele Möglichkeiten, vor Ort etwas zu verbessern – vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs über mehr Homeoffice bis zur Einführung von Tempo 30 und Parkraummanagement –, aber diese werden noch lange nicht ausgeschöpft. Ein Grund dafür ist, dass der Bund den Kommunen mit den bestehenden Rahmenbedingungen weitreichendere Entscheidungsfreiheiten verwehrt. Auch die administrativen Zuständigkeiten für Planungs- und Finanzierungsinstrumente decken sich häufig nicht mit den tatsächlichen Verkehrsbeziehungen. ÖPNV-Angebote, Siedlungsplanung und Konzepte zur Verkehrssteuerung enden noch viel zu oft an der Stadtgrenze. Die Kooperation von benachbarten Gemeinden und Kreisen ist notwendiger denn je.