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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78578

Chancen und Grenzen von BIM in der Landschaftsplanung

Autoren S. Siegert
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP

Straße und Autobahn 73 (2022) Nr. 10, S. 870-880, 6 B, 1 T, 11 Q

"BIM ist doch nur etwas für die technische Planung!". Dieser Gedanke kann sich in der Tat bei der Vergegenwärtigung der bisherigen Integration von Building Information Modeling (BIM) in die Planung einstellen. Tatsächlich entspricht das allerdings nicht der Kernidee von BIM. Denn BIM ist eine Methode mit klaren Zielen: die Sicherstellung einer effizienten und qualitätsvollen Kollaboration zwischen allen an einem Vorhaben Beteiligten über das systematische, interdisziplinäre Zusammenführen, Vorhalten und Austauschen von Daten und Informationen. Fachplanungen ergänzen sich in Form von Fachmodellen zu einem gemeinsamen digitalen Bauwerksmodell. Dieses kann über alle Lebenszyklen mit seinen jeweiligen Auswirkungen betrachtet, simuliert und analysiert werden. Vor diesem Hintergrund muss konsequenterweise auch die Umwelt- und Landschaftsplanung Teil der BIM-Methodik sein. Kollisionen der technischen Planung mit der Natur und Umwelt lassen sich im digitalen Modell in ihrer Quantität und Qualität schneller ermitteln, sodass gemeinsam interdisziplinär darauf planerisch reagiert werden kann. Die datengestützte Visualisierung der Planung zeigt eindeutiger die Abhängigkeiten zwischen den Fachplanungen und deren Zusammenwirken. Lösungen werden gemeinsam gefunden, wodurch eine höhere Transparenz und Sicherheit der Planung entsteht. Dennoch steckt die Umwelt- und Landschaftsplanung beim digitalen Transformationsprozess bisher in den Kinderschuhen. Umweltplanungsbüros sind deshalb häufig aktuell nicht in der Lage, modellbasiert zu arbeiten. Es scheint die Notwendigkeit noch nicht richtig angekommen zu sein, an der digitalen Planung mitzuwirken. Aus diesem Grund sollte der Mehrwert, der sich durch die Anwendung der BIM-Methode entfaltet, deutlicher über die Erzeugung intrinsischer Neugierde kommuniziert werden. Gleichwohl ist auch zu berücksichtigen, dass der Übergang von der konventionellen in die digitale Planung schrittweise erfolgt. Im Mittelpunkt steht derzeit das Bauwerksmodell der technischen Planung. Erst jetzt werden weitere Fachplanungen langsam hinzugezogen.