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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79210

Bürgerbusse: So funktioniert das alternative Mobilitätskonzept für das Land

Autoren J. Hensiek
Sachgebiete 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Verkehr und Technik 75 (2022) Nr. 11, S. 359-362, zahlr. Q

Der öffentliche Verkehr muss sein Angebotsspektrum erweitern, will er seine Rolle als Mobilitätsanbieter erhalten und ausbauen: Natürlich kann es nicht darum gehen, den konventionellen Linienverkehr aus der Fläche zu verbannen. Er muss auf den Hauptachsen und bei ausreichender Nachfrage sogar stetig ausgebaut werden. Es sind aber vor allem neue Ideen gefragt, die es ermöglichen, vom Umfang her kleinere Verkehrsströme in Stadtrandbereichen, in den "Zwischenstädten" und in ländlichen Regionen besser zu bedienen. Dabei kommt dem Bürgerbus neben seinem Impetus für die lokale beziehungsweise regionale Mobilität ein weitere, sehr wichtige Signalwirkung zu: Er ist das öffentliche Verkehrsmittel, das allein auf dem Prinzip der Selbstverantwortung der Bürger und der gesellschaftlichen Subsidiarität beruht. Welche spezifische Form des Bürgerbusses sich durchsetzen wird, mit Konzession oder genehmigungsfrei, ist schwer beziehungsweise gar nicht zu beantworten. Beide Varianten haben ihre besonderen Vor- und Nachteile. Welches Modell für eine Region besser geeignet ist, hängt von vielen Faktoren ab. Was in einer Region viel Sinn macht, wäre in einer anderen vielleicht sogar kontraproduktiv. So wie der ländliche Raum kein einheitliches Gebilde ist, herrschen auch überall unterschiedliche Rahmenbedingungen in Form von Siedlungs-, Bevölkerungs-, Alters- und Verkehrsnachfragestrukturen, die die bloße 1:1-Übertragung eines Konzepts schwierig machen. Es muss überall fallbezogen untersucht werden, welches Mobilitätsangebot wie gut vor Ort geeignet ist. Es lässt sich aber konstatieren, dass der Bürgerbus in jeder ländlichen Region ein ergänzendes Verkehrsangebot zum ÖPNV sein kann, mit dem einige der wichtigsten Mobilitätsprobleme auf dem Land konstruktiv und zielführend angegangen werden können.