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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78935

Einfluss der Kultur auf geschlechtsspezifische Unterschiede im risikoreichen Fahrverhalten durch vergleichende Analyse von 32 Ländern (Orig. engl.: Effect of culture on gender differences in risky driver behavior through comparative analysis of 32 countries)

Autoren M.-A. Granié
C. Thévenet
F. Varet
M. Evennou
N. Oulid-Azouz
C. Lyon
U. Meesmann
R. Robertson
K. Torfs
W. Vanlaar
H. Woods-Fry
W. Van den Berghe
Sachgebiete 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 3, 2021, S. 274-287, 5 T, 66 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

In der Studie wird der Einfluss der Kultur auf geschlechtsspezifische Unterschiede im Risikoverhalten von Verkehrsteilnehmenden untersucht. Ausgehend von der Hypothese, dass geschlechtsspezifische Unterschiede nicht nur auf biologische Faktoren zurückzuführen sind und dass die Existenz und das Ausmaß von Unterschieden zwischen den Geschlechtergruppen je nach kulturellem Kontext aufgrund differenzierter sozialer Erwartungen in Bezug auf die Geschlechterrollen variieren, wurde eine Sekundäranalyse der Datenbank E-Survey of Road Users' Attitudes (ESRA) 2018 durchgeführt, die 25 459 Pkw-Nutzende (53 % männlich) umfasst, die mittels eines Online-Fragebogens in 32 Ländern in acht kulturellen Clustern befragt wurden. Analysiert wurden die Wechselwirkungen zwischen Geschlecht und Kultur in Bezug auf das berichtete Verhalten sowie die persönliche und soziale Akzeptanz von vier Verstößen: Alkohol am Steuer, Geschwindigkeitsüberschreitung, Nichtanlegen des Sicherheitsgurts und die Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt. Die Ergebnisse zeigen signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf risikoreiches Verhalten und Einstellungen sowie komplexe Wechselwirkungen zwischen Geschlecht und Kultur, wobei Männer in allen untersuchten kulturellen Clustern das Unfallrisikoverhalten stärker bewerten als Frauen. Wechselwirkungen zwischen Geschlecht und Kultur sind häufiger bei erklärten Verhaltensweisen und persönlicher Akzeptanz als bei der wahrgenommenen sozialen Akzeptanz, und bei Alkohol am Steuer und Nichtanlegen des Sicherheitsgurts häufiger als bei Geschwindigkeitsübertretungen und der Nutzung eines Mobiltelefons am Steuer. Darüber hinaus sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede in den westlichen Ländern größer als im globalen Süden. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede im Verhalten, in der Einstellung und in der Wahrnehmung von Verkehrsteilnehmenden werden als Ergebnis einer Wechselwirkung zwischen biologischen und evolutionären Faktoren und kulturellen und sozialen Faktoren diskutiert. Diese Ergebnisse könnten nützlich sein, um Kampagnen und Aufklärungsmaßnahmen zur Verkehrssicherheit besser zu gestalten.