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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78937

Verhaltensökonomische Ansätze zugunsten der Verkehrssicherheit (Nudging) (Forschungsprojekt MFZ_20_00A-01)

Autoren M. Hackenfort
D. Hagmann
H. Schüller
C. Sütterlin
M. Deublein
A. Uhr
Sachgebiete 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
0.8 Forschung und Entwicklung

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 178 S., 54 B, 19 T, 138 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1741)

Die Entwicklung des Unfallgeschehens in der Schweiz in den letzten Jahren weist zudem nicht mehr den deutlichen Rückgang der Unfallzahlen der vergangenen Jahrzehnte auf und konventionelle Maßnahmen stoßen an Grenzen. Aus diesen Gründen besteht ein dringender Bedarf an neuartigen Maßnahmen zur Beeinflussung ungünstiger Verhaltensweisen im Straßenverkehr. Im Gegensatz zu konventionellen Maßnahmen setzt das Nudging (ein Teilgebiet der Verhaltensökonomie) meist weniger an bewussten Prozessen an, sondern versucht, durch subtile Veränderungen des Kontexts sicheres Verhalten im Straßenverkehr zu fördern. Die Toolbox beziehungsweise Sammlung an Nudging-Techniken, die dabei zur Verfügung steht, ist sehr breit. Ein wichtiges Ziel des Forschungsprojekts war es daher, diese Vielfalt an Techniken anhand von Anwendungsbeispielen innerhalb und außerhalb der Verkehrssicherheit aufzuzeigen und zu systematisieren. Damit sollte ein besseres Verständnis für diese Techniken gefördert und die Ausgangsbasis für den Transfer beziehungsweise die Anwendung dieser Techniken auf spezifische Problemstellungen im Verkehr geschaffen werden. Zudem wurde an verschiedenen Stellen eine Abgrenzung des Begriffs gegenüber anderen Maßnahmenansätzen – wie zum Beispiel der selbsterklärenden Straßengestaltung – vorgenommen. Um den aktuellen Stand zu vorhandenen Nudging-Maßnahmen sowie Ideen für mögliche Maßnahmen im Straßenverkehr zu eruieren, wurde eine umfassende Recherche und Aufarbeitung der Literatur durchgeführt. Die Literaturanalyse hat dabei gezeigt, dass bereits verschiedenste Nudging-Techniken zugunsten der Verkehrssicherheit eingesetzt werden und entsprechende Maßnahmen teilweise bereits evaluiert wurden. Viele auch bereits realisierte Maßnahmen lassen sich ganz oder in Teilen als Nudging interpretieren, sind aber häufig nicht explizit unter diesem Ansatz klassifiziert. Dies mag unter anderem auch daran liegen, dass der Nudging-Begriff nicht immer trennscharf abgegrenzt werden kann beziehungsweise teilweise abweichende Definitionen in der Forschung und Praxis bestehen. Die Analyse der vorhandenen Literatur zu Nudging-Maßnahmen im Verkehr hat gezeigt, dass aktuell am häufigsten Verhaltensänderungen in Bezug auf die Fahrgeschwindigkeit mit diesen Techniken adressiert werden.