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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78905

Forschungspaket SERFOR, Teilprojekt TP3: Handlungsbedarf Außerortsstraßen (Forschungsprojekt VSS 2018/515)

Autoren C. Willi
H. Hafsteinsson
B. Zahnd
M. Deublein
G. Scaramuzza
K. Fischer
Sachgebiete 5.1 Autobahnen
5.2 Landstraßen
5.10 Entwurf und Trassierung
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2022, 127 S., 51 B, 1 T, 86 Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1732)

Bereits in den 90er Jahren wurden der Begriff und das Konzept von "selbsterklärenden Straßen" definiert (self-explaining roads = SER) und mit dem Begriff der "fehlerverzeihenden Straßen" (forgiving roads = FOR) ergänzt. Mit dem Forschungspaket SERFOR verfolgt das Bundesamt für Straßen mit vier Teilprojekten (TP) das Ziel, konkrete und praxistaugliche SERFOR-Ansätze zu erarbeiten sowie den Handlungsbedarf für die Schweiz aufzuzeigen, um Inner- und Außerortsstraßen unter Berücksichtigung von aktuellen verkehrspsychologischen Erkenntnissen selbsterklärender und fehlerverzeihender zu gestalten. Das Ziel des TP 3 "Handlungsbedarf Außerortsstraßen" besteht einerseits darin, die SERFOR-Aspekte in bereits bestehenden Normen und Regelwerken zu identifizieren, stärker herauszustreichen und durch geeignete neue Ansätze zu ergänzen. Andererseits sollen Wege gefunden werden, bereits vorhandene und bekannte SERFOR-Ansätze, die bisher nur eingeschränkt umgesetzt wurden, stärker in der Planung und Projektierung von Straßenprojekten zu verankern. Um Außerortsstraßen selbsterklärender und fehlerverzeihender auszugestalten, bieten sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten an: Über eine optimale Linienführung und einen optimalen Querschnitt im Rahmen der Projektierung von neu gebauten Straßen und über "korrigierende Ansätze" zur selbsterklärenderen und fehlerverzeihenderen Gestaltung von Bestandsstraßen. Bei der sicheren Gestaltung des Straßen- beziehungsweise Verkehrsraums gibt es mehrere psychologische Aspekte, die relevant sind. Vereinfacht gesagt, sind jeweils die vier psychischen Funktionen bei den Verkehrsteilnehmenden – Wahrnehmen, Erkennen, Verstehen und Motivieren – involviert. Die Priorisierung der identifizierten Ansätze nach erwarteter Wirksamkeit und nach Innovationscharakter des Ansatzes ergab letztlich 15 prioritäre SER- und fünf FOR-Ansätze, die weiterverfolgt wurden und in Faktenblättern aufgearbeitet sind.