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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78875

Städtebau für Mussolini: Auf der Suche nach der neuen Stadt im faschistischen Italien

Autoren H. Bodenschatz (Hrsg.)
Sachgebiete 0.1 Straßengeschichte
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung

Berlin: DOM Publishers, 2022, 551 S., zahlr. B, Q, Anhang (Schriften des Architekturmuseums der Technischen Universität Berlin). - ISBN 978-3-86922-827-3

Im Herbst 2022 war es 100 Jahre her: Am 30. Oktober 1922 ernannte - nach dem faschistischen "Marsch auf Rom" - der italienische König Vittorio Emanuele III Mussolini zum Ministerpräsidenten. Damit begann eine zwanzigjährige faschistische Diktatur, die in Italien daher auch "Ventennio" (Zeitraum von 20 Jahren) genannt wird. Tatsächlich gab es parallel zur europäischen eine eigene faschistische Zeitrechnung, die sich auf das Jahr 1922 bezog. So zeigen viele Gebäude des Ventennio römische Ziffern, die für zahlreiche Besucher Italiens rätselhaft bleiben: V oder XI, zumeist durch die Buchstaben A und EF begleitet. Eingeweihte können das übertragen: A steht für Anno, EF für Era Fascista. Der Band bietet einen systematischen Überblick über den Städtebau der Mussolini-Diktatur auf der Grundlage zahlreicher, wenig bekannter Abbildungen, und er interpretiert diesen Städtebau neu, insbesondere mit Blick auf den Städtebau der anderen Diktaturen der Zwischenkriegszeit. Im Zentrum stehen die städtebaulichen Debatten und Projekte im Großraum von Rom und in den trockengelegten Pontinischen Sümpfen südöstlich von Rom. Daneben werden Projekte in anderen Städten und im "italienischen Ausland", den damaligen Kolonien, vorgestellt. Diese zweite Auflage unterscheidet sich von der ersten in drei Aspekten. Sie umfasst im einführenden Teil ein neues Kapitel, das einige markante Umgangsformen mit dem städtebaulichen Erbe der Mussolini-Diktatur vorstellt: "100 Jahre Mussolini-Herrschaft: Erinnerungskultur auf Italienisch". Der Hauptteil ist weitgehend unverändert geblieben. Lediglich einige Passagen des Kapitels zu Rom wurden umgeschrieben. Abgeschlossen wird die zweite Auflage schließlich durch ein weiteres neues Kapitel, welches das Verhältnis städtebaulicher Fachleute im Dreieck Italien, UdSSR und Deutschland anreißt: "Italien - UdSSR - Deutschland. Städtebau: Annäherungen an ein diktatorisches Dreieck von hoher Dynamik".