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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79043

Einbeziehung der Geschwindigkeit in einen Index für die Schwere von Verkehrskonflikten zur Schätzung von Linksabbiegeunfällen an signalisierten Knotenpunkten (Orig. engl.: Incorporating speed in a traffic conflict severity index to estimate left turn opposed crashes at signalized intersections)

Autoren A.J. Anarkooli
B. Persaud
C. Milligan
J. Penner
T. Saleem
Sachgebiete 5.11 Knotenpunkte
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)
6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2675, H. 5, 2021, S. 214-225, 8 B, 2 T, 41 Q. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://journals.sagepub.com/home/trr

Eine strenge Bewertung der durchgeführten Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere bei innovativen Maßnahmen und solchen, die auf seltene Unfalltypen abzielen, ist mit konventionellen, auf Unfällen basierenden Analysen nur schwer zu bewerkstelligen. Der Artikel zielt darauf ab, diese Herausforderung für Behandlungen an städtischen signalisierten Knotenpunkten anzugehen, indem es eine Methodik bereitstellt, die Ersatzmaße für die Sicherheit verwendet, die aus der Videoanalyse gewonnen werden, um Veränderungen bei Unfallzahlen vorherzusagen. Um diesen Ansatz zu entwickeln, wurden zunächst Linksabbiegekonflikte auf der Grundlage von Nachfahrzeiten zusammen mit den entsprechenden Geschwindigkeiten der Konfliktfahrzeuge anhand von Videobeobachtungen an signalisierten Knotenpunkten gemessen. Die Konflikte wurden dann in drei Schweregrade eingeteilt, wobei eine durch diese Messwerte definierte Risikobewertungsfunktion verwendet wurde. Es wurden multiple lineare Regressionsmodelle entwickelt, um Linksabbiegeunfälle an denselben Knotenpunkten im Zeitraum 2009 bis 2014 mit den entsprechend klassifizierten Konflikten in Beziehung zu setzen. Die Ergebnisse zeigen starke Zusammenhänge zwischen den klassifizierten Konflikten und den Unfällen (bereinigtes Bestimmtheitsmaß R2 von 85 beziehungsweise 94 % für Unfälle mit tödlichem Ausgang beziehungsweise mit Verletzungen). Die Ergebnisse zeigen auch, dass der Beitrag von Konflikten zum Unfallrisiko auf der Grundlage der Geschwindigkeitsdimension ihrer Schwere variiert, was darauf hindeutet, dass die Vernachlässigung der Geschwindigkeit als Faktor für die Konfliktschwere auf Kosten des Verlusts aussagekräftiger Informationen gehen kann. Die Modelle können angewandt werden, um die Veränderung der Unfallzahlen nach einer Sicherheitsbehandlung abzuschätzen, indem die Veränderung von Konflikten und Geschwindigkeiten mithilfe der Videoanalyse beobachtet und das Unfall-Konflikt-Geschwindigkeits-Modell verwendet wird. Der methodische Ansatz eignet sich für die rasche Bewertung aller Maßnahmen und insbesondere innovativer Maßnahmen, für die nur wenig oder gar kein Wissen über Sicherheitseffekte vorliegt.