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Detailergebnis zu DOK-Nr. 78990

Mobilitätsplattformen in Deutschland – Ansätze für mehr Intermodalität und einen besseren öffentlichen Verkehr

Autoren C. Altena
R. Demtschenko
C. Doll
A. Greinus
M. Kauder
Sachgebiete 0.11 Datenverarbeitung
5.3.2 Verkehrssystem-Management
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr

Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 92 (2022) Nr. 3, S. 109-142, 2 B, 1 T, zahlr. Q

Die in der Studie interviewten Plattformbetreiber eint das Ziel einer verbesserten öffentlichen und intermodalen Mobilität. Hierfür sollten Mobilitätsplattformen den Nutzenden die mit der Reise verbundenen Prozesse wie Beauskunftung, Buchung und Bezahlung vereinfachen, wofür seitens der Anbieter technische und rechtlich-regulatorische Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Gerade dynamische Echtzeitdaten sind für Kommunen und Nutzerverbände von großer Bedeutung. Ein von den Plattformbetreibern gewünschtes standardisiertes Datenformat zum Austausch von Daten zu und von Mobilitäts-Servicepartnern (MSP) sowie zwischen den ÖPNV-Unternehmen existiert derzeit jedoch noch nicht. Unter anderem stellt die Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Datensätzen eine Herausforderung für die Plattformbetreiber dar, im Vordergrund stehen jedoch noch ungeklärte Fragen zur Standardisierung des Datenaustausches und zur Schaffung einheitlicher Schnittstellen. Darüber hinaus kann aus den Gesprächen mit den Plattformbetreibern festgehalten werden, dass das Thema Datenbereitstellung und -verkauf aus wettbewerblichen Gründen teilweise (noch) skeptisch betrachtet wird. In technischer Hinsicht basieren die Plattformen auf eigens entwickelten Lösungen (die zum Teil als White-Label-Lösung (vorkonfigurierte Softwareprodukte) vertrieben werden) sowie auf adaptierten White-Label-Lösungen mit lokal angepasstem Frontend (eher auf regionaler Ebene). Generell wurde angedeutet, dass der Markt der White-Label-Lösungen volatil sei. Eine Tiefenintegration von Buchungs- und Bezahlfunktionen ist meistens das Ziel, dem jedoch Herausforderungen im Sinne aufwendiger Verhandlungen mit den Servicepartnern, der Einnahmenverteilung sowie weiteren Kostenfragen, im rechtlichen Bereich und hinsichtlich der Standardisierung von Datenschnittstellen gegenüberstehen. Letztlich stellen auch das gesamte verbund- und gebietsübergreifende Ticketing, als auch das Vorgehen bei Abweichungen von Teilen einer durchgängig gebuchten Reisekette, noch zu lösende Herausforderungen dar. Die zahlreichen deutschen und internationalen MaaS-Anwendungen haben mittlerweile den Beweis erbracht, dass multimodales Mobilitätsmanagement durch das Bündeln verschiedener Angebote technisch und organisatorisch möglich ist.