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Detailergebnis zu DOK-Nr. 79465

Ergebnisse von Messungen von partikel- und gasförmigen Luftverunreinigungen in der Umgebung des Flughafens Stuttgart

Autoren A. Samad
K. Molina
U. Vogt
Sachgebiete 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz
0.3 Tagungen, Ausstellungen

Kolloquium Luftqualität an Straßen 2023, 19. und 20. April 2023, Bergisch Gladbach. Köln: FGSV Verlag, 2023 (FGSV 002/137) S. 261-268, 5 B, 1 T, 7 Q

Beim Vergleich der Ergebnisse aus den drei Phasen zeigten sich die größten Veränderungen bei den UFP-Partikelanzahlkonzentrationen (PNCs) und bei den entsprechenden mittleren Partikeldurchmessern (Dp). Als während Phase 1 kein Flugverkehr auftrat, lagen die PNC-Konzentrationen unter 10 000 Partikel/cm3 und die Dp-Größen bei 38 nm und darüber. Im Laufe der Phasen 2 und 3, in denen immer mehr Flugverkehr stattfand, traten PNC-Peaks von Flugzeugen mit über 300 000 Partikeln/cm3 bei Dp-Größen von 10 nm auf. Simultane UFP-Messungen an zwei Messorten gleichzeitig zeigten auch, dass die erhöhten UFP-Peaks sowohl am Flughafenzaun als auch bis zu 2,7 Kilometer entfernt gemessen werden konnten. Bei allen anderen gemessenen Luftschadstoffen waren in den drei Phasen weniger starke Änderungen der gemessenen Konzentrationen während der einzelnen Messphasen zu beobachten. Peaks der gröberen PM-Fraktionen standen nicht nur im Zusammenhang mit dem Flugverkehr, aber auch mit vorbeifahrenden Autos oder Traktoren. Auch bei den BC-Messungen gab es eine minimale Variabilität, und die mittlere Konzentration blieb während aller drei Phasen unter 1 µg/m3. Während der gesamten Kampagne wurden nur drei signifikante BCPeaks gemessen, die in Phase 3 stattfanden. Diesen Peaks gingen Landungen großer Verkehrsflugzeuge voraus, welche von einem starken Kerosingeruch begleitet wurden. Von den in den Phasen 2 und 3 gemessenen Gasen wurde schließlich der größte Unterschied bei den NO2-Werten festgestellt, deren mittlere Konzentration in Phase 3 um etwa ein Drittel höher war als in Phase 2. Die Emissionen der sehr feinen Partikelfraktion (10 - 300 nm) die aus dem Straßenverkehr stammen, lassen sich von denen des Flugverkehrs gut unterscheiden und zwar anhand des mittleren Durchmessers der Partikel. Die Partikel aus dem Flugverkehr besitzen einen kleineren mittleren Durchmesser als die Partikel, die aus dem Straßenverkehr stammen. Die durchgeführten Messungen haben gezeigt, dass der Luftverkehr insbesondere für ultrafeine Partikel einen erheblichen Einfluss auf die Luftschadstoffsituation im Umfeld des Stuttgarter Flughafens hat. Weitere Langzeitmessungen werden empfohlen, um festzustellen, ob Langzeitgrenzwerte überschritten werden und die Anwohner des Flughafens kritischen und gesundheitsschädlichen Schadstoffkonzentrationen ausgesetzt sein könnten und wie häufig.