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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80442

Analysen zum Abstandsverhalten von Autofahrern auf BAB

Autoren R. Koettnitz
M. Fischer
J. Böhm
J.E. Bakaba
Sachgebiete 1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)
5.1 Autobahnen
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Berlin: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V., Unfallforschung der Versicherer, 2024, 238 S., 110 B, 18 T, zahlr. Q, Anhang (Forschungsbericht / Unfallforschung der Versicherer (GDV) Nr. 94). – ISBN 978-3-948917-25-8. − Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.udv.de

In den zehn Jahren von 2009 bis 2019 sind die Anteile der Unfälle mit Unfallursache 14 (ungenügender Sicherheitsabstand) auf Autobahnen kontinuierlich von circa 20 auf 30 % gestiegen. Damit wurde das Fehlverhalten "Nicht angepasste Geschwindigkeit" als häufigste Unfallursache auf Autobahnen abgelöst. Aufgrund dieser Zunahme der Unfälle, die auf ungenügenden Sicherheitsabstand zurückgeführt werden, wurde das Forschungsprojekt initiiert. Zielstellung des Forschungsprojekts war es, das Abstandsverhalten auf Autobahnen zu analysieren und daraus Empfehlungen abzuleiten, die zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit in Zusammenhang mit der Unfallursache "Ungenügender Sicherheitsabstand" führen können. Dazu wurde im ersten Schritt eine makroskopische Verkehrsunfallanalyse von Unfällen mit Unfallursache 14 sowie eine stichprobenartige Untersuchung der Unfallhergangstexte durchgeführt. Im zweiten Schritt wurden für die Bundesländer Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt Unfallhäufungsstellen nach M Uko (Merkblatt zur Örtlichen Unfalluntersuchung in Unfallkommissionen) identifiziert, welche durch eine Häufung von Unfällen mit ungenügendem Sicherheitsabstand gekennzeichnet sind. Anschließend wurden an insgesamt 25 ausgewählten Messtellen auf der Freien Strecke und in Knotenpunkten Aufnahmen mithilfe von Drohnen angefertigt. Die Auswahl der Messtellen erfolgte anhand der vorab identifizierten Unfallhäufungsstellen. Dabei wurden zehn Messstellen der Freien Strecke, welche eine Unfallhäufung darstellen, jeweils eine Kontrollstelle auf demselben Streckenabschnitt ohne auffälliges Unfallgeschehen mit Ursache 14 zugeordnet. Die Aufnahmen wurden mithilfe des kommerziellen Programms DataFromSky hinsichtlich gehaltener Abstände, Geschwindigkeiten und dem Verhalten bei Fahrstreifenwechseln ausgewertet. Im Bereich der Freien Strecke werden Aufnahmen von insgesamt drei Stunden je Messstelle zu drei verschiedenen Tageszeiten erstellt, im Bereich der Knotenpunkte umfassen die Aufnahmen insgesamt eine Stunde jeweils für den Ein- und Ausfahrbereich eines Knotenpunkts zu zwei verschiedenen Tageszeiten. Die makroskopische Verkehrsunfallanalyse zeigt, dass der ungenügende Sicherheitsabstand (Unfallursache 14) bei Unfällen mit Personenschaden das am häufigsten genannte Fehlverhalten beim Unfallverursacher auf Bundesautobahnen ist.