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Detailergebnis zu DOK-Nr. 32998

Stahlfaserspritzbeton

Autoren R. Travnicek
Sachgebiete 9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk
15.8 Straßentunnel

Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 248, 1984, S. 49-105, 40 B, 4 T, 24 Q

In einer Versuchsspritzanlage wurden die erforderlichen prüftechnischen Parameter von Stahlfaserspritzbeton ermittelt. Dabei wurden unterschiedliche Faserdosierungen - bei zwei Fasertypen - erprobt; eine maschinenmäßige Herstellung von stahlfasergemischen war nicht zu bewerkstelligen. Die Betoneigenschaften von Stahlfaserspritzbeton wurden verifiziert und es können folgende definitive Aussagen getroffen werden: - Die Druckfestigkeit wird durch die Zugabe von Stahlfasern zu Spritzbeton nur in geringem Maß erhöht. - Die Spaltzugfestigkeit erfährt durch Zugabe von Stahlfasern eine Erhöhung um ca. 20 %. - Eine Erhöhung der Frühfestigkeit des Spritzbetons durch Zugabe von Stahlfasern konnte nicht beobachtet werden. - Die Beschränkung der Rißaufweitung bei gleichzeitigem Verbund beim Spaltzugversuch konnte meßtechnisch erfaßt und nachgewiesen werden. - Eine Abhängigkeit des Lastformungsdiagrammes beim Scher-(Schub)versuch von der Fasermenge und Faserart ist vorhanden. - Das Last- Verformungsverhalten (Druckversuch) vor dem Bruch kann nicht als Werkstoffkenngröße herangezogen werden. - Fasergemische (12,5 x 0,4 und 25 x 0,4 im MV 1:1) hingegen bewirken - im richtigen Verhältnis dosiert - eine Erhöhung der Druck- und Spaltzugfestigkeit. Die Maschinentechnik der verwendeten Stahlfaserspritzbetoneinheit (Type Meyco RIG 031) wird wie folgt von praktischen Gesichtspunkten aus beurteilt: - Die Vereinzelung und Dosierung der Stahlfasern kann als gelöst betrachtet werden. Eine sorgfältige manuelle Zuführung der Stahlfasern in das Dosiergerät ist jedoch notwendig. - Die Herstellung eines Fasergemisches - bestehend aus zwei Faserarten - mit zwei Dosiergeräten gleichzeitig ist nicht möglich. - Das Anlegen der Förderschnecke mit Trockenmischgut, ist als Nachteil des Systems anzusehen. - Der Verschleiß der Gleitplatten ist 5 - 10mal höher je nach Faserart und -dosierung als bei normalem Spritzbeton. - Der konische Ausgangsstutzen an der Spritzmaschine führt bei gewissen Voraussetzungen zum Maschinenstillstand durch Igelbildung.