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Detailergebnis zu DOK-Nr. 36410

Verkehr 2000 - Perspektiven kommunaler Verkehrspolitik

Autoren
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
0.3 Tagungen, Ausstellungen
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)

Bonn: Demokratische Gemeinde, 1987, 115 S., zahlr. B, T

In 14 Referaten eines Seminars der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik im Juni 1987 wurde die existierende und die notwendige Verkehrspolitik mit der Schwerpunktsetzung auf dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) behandelt. Durchaus von unterschiedlichen Standpunkten aus betrachtet und nicht allein mit einem pessimistischen Tenor mit einseitiger Anklage des Autors ist der "Ur-Konflikt" zwischen Individualverkehr und öffentlichem Verkehr zu Tage getreten. In fast allen Referaten wird der ÖPNV deutlich gegenüber dem Auto als der umwelt- und stadtfreundlichere Verkehr hervorgehoben. Die Bemühungen einiger Referenten, funktionale Zusammenhänge des Verkehrs in allen verkehrspolitischen Aussagen nicht außer acht zu lassen, wurden von anderen Referenten z.T. auf die Formel einer notwendigen Bewußtseinsänderung oder auf die Frage nach dem verkraftbaren Mobilitätsvolumen verkürzt. Solche unterschiedliche Auffassung der Probleme war sicherlich durch die Herkunft des Einzelnen vorprogrammiert und wohl auch gewünscht. Sie kamen aus den Verkehrsbetrieben und -verbänden, aus der Verkehrspolitik, aus der Stadt- oder Regionalplanung, aus der Gewerkschaft oder den Umweltorganisationen. Eine alle Verkehrsbereiche umfassende, abgestimmte Politik und die Anwendung einer Verkehrspolitik, die sich auf das Verwalten von Verkehrsmengen beschränkt, sind die zentralen Forderungen des Seminars. So einleuchtend die prognostischen Werte für den Verkehr u.a. aus demografischen Studien, so skeptisch wurden Prognosen als Mittel der Planung etwa vom Vertreter der Gewerkschaften bewertet. Auch die übliche Forderung nach mehr Geld für den ÖPNV kam zum Zuge. In einer klaren Regelung der Zuständigkeiten und Verantwortung für den Verkehr mit unmißverständlicher Definition der Aufgabenstellung und der Zielvorgaben sah man erreichbare Verbesserungen der Lage des ÖPNV. Der "Plafondierung der Defizite" wurde die Absage erteilt - nicht nur aus fiskalischer Sicht.