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Detailergebnis zu DOK-Nr. 43850

Siebter DVWG-Workshop über Verkehrsstatistik - Verkehrspolitik braucht empirische Grundlagen

Autoren
Sachgebiete 0.3 Tagungen, Ausstellungen
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle)

Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG) Reihe B, H. B 176, 1994, 127 S., zahlr. B, Q

Der Seminarleiter H. Hautzinger zeigte die Umrisse und Perspektiven einer verkehrsstatistischen Methodenlehre auf, und erörterte die spezifischen Ansätze der verkehrsstatistischen Methodenlehre, Ziel und Nutzen verkehrsstatistischer Methodenentwicklung und die Schwerpunktbereiche mit deren zukünftiger Entwicklung. Über Verkehrsstatistik, empirische Verkehrsforschung und -politik sprach J. Oetterli, Bern, und stellte zunächst fest, daß sich das Gewicht der Verkehrspolitik im Rahmen der Gesamtpolitik stark verändert. Die veränderten neuen politischen Herausforderungen ergeben auch Erwartungen an die Wissenschaft. Dabei wird gefragt nach "Wie genau ist genau genug?" Dies kennzeichnet die wissenschaftliche "Gratwanderung" eines Politikberaters. K.-J. Richter erörterte Verkehrsstatistik, empirische Verkehrsforschung und -politik mit dem Charakterisieren der Problemstellung (wie bei gegenseitiger Zuordnung von Modellen, Theorien und Daten), dem Zustand der Verkehrsstatistik und den möglichen Entwicklungen. E. Azorin (von der EU) behandelte das Thema: "A statistical research programm at the service in European Transport policy: recent developments at the European Comission" (Kurzfassung). Die verkehrszweigübergreifend statistische Erfassung des Güterverkehrs ab 1994 stellte H.-J. Stede dar. Er behandelte die Anforderungen an die amtliche europäische Verkehrsstatistik mit Unternehmenserhebungen im Verkehrssektor und Verkehrsleistungserhebungen. Vorgestellt sind die neue Straßengüterverkehrsstichprobe, die Statistiken des grenzüberschreitenden Güterkraftverkehrs und des Eisenbahnverkehrs. Ausgeführt wird einiges über einheitliche Ergebnisse zum Güterverkehr der Verkehrszweige mit z.B. Regionalcodierung, Veröffentlichung und Datenweitergabe. Methoden und Ergebnisse bei der Messung der Wirkungen von Verkehrssicherheitsmaßnahmen sind von E. Brühning behandelt. Dazu sind Beurteilungskriterien und einige methodische Grundüberlegungen dargelegt. Weiterhin wird etwas ausgeführt über Design und Bias (Vorher- und Nachheruntersuchungen), über vorher zu bestimmende Stichprobengröße, über nicht verfügbare allgemeine verkehrsstatistische Grundlagen als Basis von Wirksamkeitsuntersuchungen, über den Sonderfall von landesweiten "Wirksamkeitsuntersuchungen", die nur auf Unfalldaten beruhen, und über 25 Jahre Sicherheitsentwicklung im Straßenverkehr. R. Ratzenberger quantifizierte wirtschaftliche Auswirkungen verkehrspolitischer Maßnahmen. Dazu wird das methodische Vorgehen bei dem Abschätzen von gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen die Bedeutung von auszugestaltenden Maßnahmen (wie Anheben des Kraftstoffpreises, emissionsorientierte Zulassungssteuer für Pkw) bedacht. Besprochen sind Probleme bei der empirischen Analyse der Maßnahmenwirkungen (wie beim zeitlichen Entfalten des Kraftstoffabsatzes und des Mineralölsteueraufkommens - und zwar auch nominal und real, Kraftstoffpreise und Pkw-Fahrleistung). S. Rommerskirchen stellte Erfassungsprobleme und vorliegende Erkenntnisse dar beim Auswirken von verkehrspolitischen Maßnahmen auf die Umwelt. Übersichtlich sind die Minderungsziele für Abgasemissionen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung des Verkehrsbereichs und der Katalog aus der Prognos CO2-Studie aufgezeigt. Besprochen sind u.a. die Quantifizierungsprobleme.