Zurück Vor

Detailergebnis zu DOK-Nr. 45721

Crapteig-Tunnel

Autoren
Sachgebiete 15.8 Straßentunnel

Straße und Verkehr 82 (1996) Nr. 11, S. 568-590, 26 B, 4 T, 8 Q

Im Oktober 1996 wurde das letzte Teilstück der 129 km langen Nationalstraße N 13 in Graubünden zwischen Rongellen und Thusis/Sils dem Verkehr übergeben. Kernstück dieses neuen, rund 4 km langen Teilabschnittes ist der 2.171 m lange dreistreifige Crapteig-Tunnel mit durchgehend 6,5 % Längsneigung. Er wurde im Sprengvortrieb hergestellt und mit Stahlfaserspritzbeton ausgekleidet. Die Abdichtung erfolgte mit 2 mm dicken Kunststoffolien auf einem Kunstfaservlies als Dränschicht. Das Innengewölbe wurde mit Pumpbeton B35/25 ausgeführt. In der Tunnelkalotte wurden zwei Luftkanäle durch den Einbau einer Zwischendecke und -wand hergestellt. Dem Betonschutz gegen Tausalzeinwirkungen wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Wände und die Zwischendecke erhielten eine Hydrophobierung, die Wandflächen zusätzlich einen abgestuften Farbanstrich. Die Entwässerung des Tunnels erfolgt im Trennsystem für Bergwasser sowie für Tunnel- und Straßenabwasser. Das bei der Tunnelreinigung anfallende Schmutzwasser wird vor der Ableitung in das Grundwasser in einem Abscheider gereinigt. Zur Ausstattung des Tunnels gehören eine Gegenstrahlbeleuchtung in den Einfahrzonen und mittig angeordnete Einzelleuchten in der Innenstrecke. Der Tunnel verfügt über eine Halbquerlüftung, die im Regelfall mit Zuluft betrieben wird. Bei starker Sichttrübung und im Brandfall können die Rußpartikel mit Hilfe von reversiblen Ventilatoren über die eine Luftkanalhälfte auch abgesaugt werden. Zu den Sicherheitseinrichtungen gehören eine automatische Brandmeldeanlage, Notrufstationen und eine Videoanlage. Der Crapteig-Tunnel wird zusammen mit zwei weiteren Tunneln in dieser Region von einer Betriebsleitstelle im Verkehrsstützpunkt Thusis überwacht und gesteuert.