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Detailergebnis zu DOK-Nr. 33265

Umfassende Abwägungsverfahren im Vorfeld komplexer Investitionsvorhaben - Ein Anwendungsmodell für eine erweiterte Umweltverträglichkeitsprüfung

Autoren K. Kummerer
H. Strasser
J. Windelberg
Sachgebiete 5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen)

Raumforschung und Raumordnung 43 (1985) Nr. 1, S. 18-26, 4 B, 6 Q

Umfassende Abwägungsverfahren, wie sie bei erweiterten Umweltverträglichkeitsprüfungen auf der Basis des EG-Richtlinien-Entwurfs unumgänglich werden, haben sich mit einer Mehrzahl von Problembereichen auseinanderzusetzen: Argumentations- und Akzeptanzsowie Darstellungs- und Verständigungsproblemen, Prognose- und Zielbestimmungsproblemen, Verfahrens- und Vollzugs- sowie Beteiligungsproblemen. Das hier vorgestellte Anwendungsmodell für eine erweiterte Umweltverträglichkeitsprüfung versucht einen integralen Lösungsansatz zur Bewältigung der genannten Problemfelder aufzuzeigen. Mit Hilfe systemar-funktionaler (nicht medialer) Betrachtungsweisen in Form von Ursache-Wirkungs- Verknüpfungen werden die Auswirkungen komplexer Investitionsvorhaben beschrieben und gleichgewichtig ökologische, ökonomische und sozio-demographische Tatbestände in den Abwägungsvorgang integriert. Die projektspezifischen Akteure bewirken dabei positiv und/oder negativ zu bewertende Veränderungen bei den regions- spezifischen Akzeptoren, wobei die Abwägung und Bewertung auf zwei Ebenen erfolgt: Die akzeptorenbezogenen Indikatorveränderungen werden unter Bezug auf einen regionstypspezifischen Beurteilungsmaßstab (Normalwertsetzung) im Zeitverlauf erfaßt, bewertet und in ein integrales Beurteilungsprofil übertragen. Desgleichen können zum jeweiligen Erfassungszeitpunkt über ziel- bzw. funktionsspezifische Teilgruppenbildungen aus der Summe der Akzeptoren unterschiedliche Gewichtungen in den Bewertungsprozeß eingeführt werden.