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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80677

Radverkehrssicherheit an großen Verkehrsknotenpunkten: Neue Elemente in der Gestaltung signalisierter Knotenpunkte

Autoren J. Lampert
M. Franke
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.11 Knotenpunkte
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle)

Veloplan: Fachmagazin für Radverkehr und Mikromobilität 5 (2024) Nr. 2, S. 44-49, 7 B

Verkehrsknotenpunkte stellen sowohl hinsichtlich der objektiven als auch der gefühlten Sicherheit Radfahrender entscheidende Elemente der Verkehrsinfrastruktur dar. Die gängigen Lösungen greifen häufig zu kurz. Unfallgefahren und Unsicherheitsgefühle bleiben bestehen. Es gibt jedoch auch verschiedene neue Ansätze, die insbesondere an größeren städtischen Kreuzungen die Sicherheitsansprüche Radfahrender besser berücksichtigen. Verkehrsknotenpunkte sind die unfallträchtigsten Streckenabschnitte für Radfahrende. Eine wesentliche Ursache für die Unfälle mit tödlicher Unfallfolge ist dabei, dass das Lkw-Fahrpersonal überfordert ist. Sie müssen bei jedem Abbiegevorgang die direkte Sichtkontrolle durch Blicke nach vorne und zur Seite sowie in meist zwei Außenspiegel und einen Rampenspiegel durchführen – und zwar mehrfach während eines Abbiegevorgangs. In dessen Verlauf ändern sich gerade die Sichtbeziehungen zwischen Lkw-Fahrenden und Radfahrenden permanent. Auch vor dem Hintergrund der Zielsetzung, den Radverkehrsanteil weiter signifikant zu steigern, ist es wesentlich, diejenigen zu erreichen, die zwar gerne Radfahren würden, sich jedoch mit der bestehenden Radverkehrsinfrastruktur zu unsicher fühlen. Verschiedene Studien zeigen, dass das Sicherheitsgefühl für die Entscheidung zugunsten oder gegen die Fahrradnutzung häufig ausschlaggebend ist. Insbesondere große, unübersichtliche Knotenpunkte, bei denen auf der Fahrbahn gefahren werden muss oder der Kfz-Verkehr die Radinfrastruktur kreuzt, schrecken viele vom Radfahren ab. Fünf Faktoren erscheinen für die Vermeidung von Unfällen mit Beteiligung Radfahrender auf großen Kreuzungen besonders wichtig: Die uneingeschränkte Sicht, die Ungleichzeitigkeit von potenziellen Konflikten, eine geringe Geschwindigkeit, insbesondere beim Befahren von Konfliktflächen, klar ablesbare Verhaltensanforderungen und die Akzeptanz der lokalen Verkehrsregeln.