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Detailergebnis zu DOK-Nr. 71602

Nach der Klimakonferenz in Paris: Wird eine neue Klimastrategie für den Verkehr benötigt? - Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

Autoren
Sachgebiete 0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen)
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität

Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 87 (2016) Nr. 3, S. 125-166, 6 B, T

Aus dem Kontext der globalen Klimapolitik leitet der Wissenschaftliche Beirat zielführende Handlungsfelder für den Verkehrssektor in Deutschland ab und geht der Frage nach, ob und gegebenenfalls inwieweit aus dem allgemeinen Reduktionsziel heruntergebrochene Vorgaben quantitativer Natur mit vertretbaren finanziellen Ressourcen erreicht werden können. Die Ergebnisse werden in Kapitel 5 "Handlungsempfehlungen für die deutsche Verkehrspolitik" zusammengefasst. Zu diesen Handlungsempfehlungen gehört die weitere Absicherung des technischen Fortschritts durch Standardsetzung und Innovationsförderung. Technologischer Fortschritt muss intensiv vom Staat gefördert und unterstützt werden, um Potenziale für die weitere Absenkung von CO2-Emissionen zu erschließen. Zudem ist der Verkehrssektor in Einklang mit der Energiewende im Stromsektor in Richtung CO2-Neutralität zu transformieren. Hierbei spielt die Elektromobilität eine bedeutende Rolle. Langfristig kann nur ein Übergang zu elektro- und wasserstoffgetriebenen Fahrzeugen dazu führen, dass der Straßenverkehr praktisch klimaneutral wird und auch Emissionen in anderen Kategorien deutlich abgesenkt werden können. Zudem unterstreicht der Wissenschaftliche Beirat die Relevanz, einen gezielten ordnungspolitischen Rahmen zu setzen, der mit verhaltensbezogenen und bewusstseinsbildenden Maßnahmen verbunden ist. Die gesamten verkehrspolitischen Maßnahmen müssen durch eine nachhaltige Gestaltung von Stadt- und Raumstrukturen flankiert werden. Der Standortverteilung kommt eine wichtige Bedeutung zu. Es wird eine konsequente Nachverdichtung mit gemischten Nutzungen (Wohnen, Arbeiten, Einkauf und Versorgung) sowie eine Orientierung am öffentlichen Personenverkehr empfohlen. Hierzu soll die stadtverträgliche Mobilität zu Fuß oder per Rad gefördert und ein nachhaltiges City-Logistik-Konzept erstellt werden.