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Detailergebnis zu DOK-Nr. 80759

Eine neue Methode zur Bewertung der Verkehrsqualität von hochfrequentierten Radverkehrsanlagen in Deutschland (Orig. engl.: A new method for the quality of service assessment of highly frequented bicycle facilities in Germany)

Autoren A. Brandenburg
J. Geistefeldt
V. Zeidler
S. Buck
P. Vortisch
M.M. Baier
Sachgebiete 5.5 Radverkehr, Radwege
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung)
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle

Transportation Research Record: Journal of the Transportation Research Board Vol. 2677, H. 2, 2023, S. 1288-1302, 10 B, 1 T, 36 Q. − Online-Ressource: verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/home/trr

Aufgrund des steigenden Radverkehrsaufkommens in Deutschland werden immer mehr Radverkehrsanlagen mit Breiten konzipiert, die über die in den bestehenden Entwurfsrichtlinien angegebenen Standardwerte hinausgehen. Die Methode zur Bewertung der Verkehrsqualität von Radverkehrsanlagen in der aktuellen Ausgabe des Handbuchs für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS) basiert jedoch auf empirischen Daten von Anlagen mit meist geringer Verkehrsnachfrage und geringen Breiten. Daher wurde eine neue Methode zur Bewertung der Angebotsqualität für hochfrequentierte Radverkehrsanlagen entwickelt. Dazu wurde das Radfahrverhalten von Radfahrenden bei hohem Verkehrsaufkommen unter Berücksichtigung verschiedener Fahrradtypen analysiert. Die Qualität des Radverkehrsablaufs, die vor allem durch die Überholbarkeit von Radfahrenden gekennzeichnet ist, wurde auf Abschnitten von Radverkehrsanlagen mit unterschiedlichen geometrischen Parametern wie Anlagentyp, Steigung und Breite untersucht. Das Geschwindigkeits- und Seitenabstandsverhalten von Radfahrenden wurde mithilfe von Radar- und Videomessungen analysiert. Es zeigte sich, dass eine große Varianz in der Geschwindigkeitsverteilung des Radverkehrs hauptsächlich auf eine inhomogene Zusammensetzung der Fahrradtypen zurückzuführen ist. Die Radverkehrsanlagen wurden mit dem mikroskopischen Verkehrssimulationstool PTV Vissim modelliert und anhand der empirischen Daten kalibriert. Anhand der Modelle wurden die Auswirkungen verschiedener geometrischer Parameter und hoher Anteile bestimmter Fahrradtypen analysiert. Wie erwartet, zeigten die Simulationen, dass die Verkehrsqualität hauptsächlich von der Fahrbahnbreite beeinflusst wird. Auf der Grundlage der Ergebnisse wurde eine Methode zur Bewertung der Angebotsqualität von Radverkehrsanlagen entwickelt, bei der die Verkehrsdichte als Maß für die Wirksamkeit verwendet wird.